Das MRKH-Syndrom beschreibt eine Uterusagenesie mit Aplasie der oberen 2/3 der Vagina.
In vielen Fällen liegen Uterusrudimente vor, welche u.a. durch intrauterines Endometrium
zu zyklischen Unterbauchschmerzen führen können. Die Vorteile einer Becken-MRT in
der Diagnostik des MRKH-Syndroms wurden von mehreren Autoren beschrieben. Ziel der
Arbeit war die Korrelation der MR-tomografischen Diagnostik von Uterusrudimenten mit
dem laparoskopischen Situs sowie die histopathologische Überprüfung der Genauigkeit
der MR-tomografischen Detektion intrauterinen Endometriums.
Daten von 115 MRKH-Patienten wurden retrospektiv ausgewertet. Bei 110 Patienten erfolgte
eine laparoskopische Operation zur Neovagina-Anlage, bei 39 Patienten wurden 41 Uterusrudimente
entfernt. Die MR-tomografische Diagnostik von Uterusrudimenten und MRKH-assoziierten
Malformationen wurde mit den laparoskopischen Ergebnissen verglichen. Die MR-tomografische
Detektion intrauterinen Endometriums wurde mit dem histopathologischen Ergebnis der
entfernten Rudimente korreliert.
Die MR-tomografische Diagnostik von Uterusrudimenten stimmte in 78% (86/110) mit den
Ergebnissen der Laparoskopie überein. In 85% (35/41) stimmte die MR-tomografische
Diagnostik des Vorhandenseins von intrauterinem Endometrium mit der Histopathologie
überein. Bei 32 Patienten wurden renale Malformationen diagnostiziert. 21 Patienten
hatten eine unilaterale Nierenagenesie, 12 davon hatten ein unilaterales Uterusrudiment.
Bei 83% (10/12) der Patienten mit unilateraler Nierenagenesie und unilateralem Uterusrudiment
befand sich das Rudiment auf der Seite der Niere.
Die MRT ist eine sehr sensitive nicht-invasive Methode zur Diagnostik von Uterusrudimenten
bei MRKH-Patienten. Intrauterines Endometrium kann mit hoher Präzision detektiert
werden. Die Behandlung von MRKH-Patienten kann mithilfe der präoperativen MRT optimiert
werden.