Multimodale Therapiekonzepte, die lokale Verfahren wie Operation und Strahlentherapie
mit systemischen Behandlungen (Chemotherapie, Hormontherapie, (Radio-)Immuntherapie
oder zielgerichteten Substanzen) kombinieren, eröffnen einer zunehmenden Zahl von
Patienten eine kurative Behandlungsoption bzw. ein Langzeitüberleben. Einige der neueren,
zielgerichteten Medikamente oder antihormonellen Therapien können (und müssen) über
Jahre verabreicht werden und bedingen die Chronifizierung einzelner Krebserkrankungen,
auch in fortgeschrittenen, metastasierten Stadien.
Die komplexen, interdisziplinären Therapiestrategien verlängern aber nicht nur das
Überleben und vergrößern die Heilungschancen, sondern können auch die Potenzierung
einzelner Toxizitäten verursachen. Entsprechendes gilt auch bei einer Verabreichung
von Medikamenten über Jahre im Sinne einer Dauer- oder Erhaltungstherapie. Daher gilt,
je palliativer die Therapiesituation, desto nebenwirkungsärmer sollte das jeweilige
Therapieregime sein, um die Lebensqualität der Patienten nicht durch Toxizitäten,
häufige Besuche im Krankenhaus oder Kontrolluntersuchungen zu beeinträchtigen. Eine
gemeinsame Entscheidungsfindung mit dem Patienten steht im Vordergrund, um in der
palliativen Situation den jeweiligen individuellen Wünschen gerecht zu werden.
Dabei sollten ganzheitliche Unterstützungsangebote wie Psychoonkologie, Komplementärmedizin,
Sozialberatung, Kunst- und Musiktherapie, Ernährungsberatung, sowie Sport- und Bewegungstherapie
immer einen festen Platz in der onkologischen Therapie haben, um die bestmögliche
Betreuung der Patienten zu ermöglichen. Auch das frühe Einbeziehen palliativmedizinischer
Beratung trägt nachweislich zu einer Steigerung der Lebensqualität von Patienten und
Angehörigen bei und hilft, überflüssige intensive Therapien am Lebensende zu vermeiden.
Lernziele:
unterstützende Therapieverfahren in der Palliativsituation
Ziel der palliativen Therapie
E-Mail: g.schilling@uke.de