Koalitionen

Koalitionen beschrieben meist kongenital entstandene Verbindungen von zwei oder mehr Knochen am Carpus oder Tarsus. Diese Verbindungen können fibrös (Syndesmose), kartilaginär (Synchondrose) und knöchern (Synostose) sein oder in Mischformen (z.B. fibrokartilaginär) auftreten. Alle Knochen des Tarsus können betroffen sein wobei sich aber 90% der Koalitionen zwischen den Knochen des unteren Sprunggelenks (calcaneonavicular oder talocalcanear) finden. In der Projektionsradiografie kann der direkte Nachweis der Koalition gelingen. Typische Befunde sind das C-Zeichen für eine talocalcaneare Koalition des mittleren subtalaren Gelenks oder das sog. „anteaternose sign“ für eine calcaneonaviculare Verbindung. Der Befund einer „Talusnase“, eines dorsalen Traktionsosteophyten am dorsalen Taluskopf, ist ein Indikator für eine gestörte Biomechanik im USG und sollte die Aufmerksamkeit in Richtung Koalition lenken. Die Schnittbildgebung ist als weiterführende Methode wichtig. Abgesehen vom direkten Nachweis einer Synostose finden sich in der Computertomografie (CT) verschmälerte Gelenkspalten mit unregelmäßigen Gelenkflächen und einer vermehrten Sklerosierung der angrenzenden Knochen. Die Magnetresonanztomografie (MRT) kann kleine, wie Zysten imponierende Veränderungen an der Koalition nachweisen oder ausgeprägte Marködeme der beteiligten Knochen zeigen. Der MRT wird eine Überlegenheit in der Diagnostik rein fibröser Koalitionen zugeschrieben.

Tarsale Koalitionen sind pathologische Befunde, da schon bei Kindern und Jugendlichen ein spastischer Plattfuß entstehen kann. Eine reduzierte Beweglichkeit im USG kann zu Verletzungsanfälligkeit im OSG mit den Folgen einer chronischen Instabilität und einem vermehrten Arthroserisiko führen.

Lernziele:

• Erlernen des Spektrums von tarsalen Koalitionen und deren Erscheinungsbild.

• Evidenz-basierte Darstellung der bildgebenden Zeichen für das Vorliegen einer tarsalen Koalition in Projektionsradiografie und Schnittbilddiagnostik.

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