Rofo 2014; 186 - VO106_8
DOI: 10.1055/s-0034-1373294

Optimierte MR-Bildgebung von Metall-auf-Metall gleitenden Oberflächenersatzprothesen der Hüfte durch Artefaktreduktion mittels WARP-Technik bei 1,5 und 3 Tesla

A Lazik 1, O Kraff 1, P Schulte 2, S Landgraeber 2, TC Lauenstein 1, JM Theysohn 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Universitätsklinikum Essen, Abteilung für Orthopädie, Essen

Zielsetzung:

Evaluation der Nützlichkeit der MRT-Technik WARP (Siemens healthcare) in der Bildgebung von Metall-auf-Metall gleitenden Oberflächenersatzprothesen der Hüfte bei 1,5T und 3T, und Vergleich von möglichen Befunden, insbesondere Pseudotumoren, mit dem klinischen Status.

Material und Methodik:

19 Patienten mit insgesamt 25 Hüftkappenprothesen wurden randomisiert bei 1,5T und 3T untersucht, davon 8 bei beiden Feldstärken. Das Protokoll beinhaltete eine koronare TIRM Sequenz sowie koronare und axiale T1w und T2w TSE Sequenzen, jeweils ohne und mit WARP (Bandweite: 558 Hz/px, view-angle-tilting 100%). Die Sequenzen wurden bezüglich Artefakten quantitativ (Durchmesser und Fläche) sowie qualitativ (5-Punkte-Skala: 1 = keine Artefakte, 5 = nichtdiagnostische Qualität), der Abgrenzbarkeit verschiedener anatomischer Strukturen (3-Punkte-Skala: 1 = artefaktfrei abgrenzbar, 3 = nicht abgrenzbar) und dem Vorhandensein von Pseudotumoren (ja/nein, Größe) beurteilt, und die Ergebnisse miteinander verglichen. Außerdem wurde zum Zeitpunkt der Untersuchung der Harris-Hip-Score (HHS) durch einen Orthopäden erhoben.

Ergebnisse:

WARP führte im Vergleich zum Standard bei beiden Feldstärken zu einer besseren Bildqualität (z.B. TIRM koronar: 3,9 vs. 5,0 (1,5T), bzw. 3,9 vs. 4,8 (3T)) und zu kleineren Artefakten (z.B. T2 axial: 26,5 cm2 vs. 49,4 cm2 (1,5T), bzw. 55,0 cm2 vs. 70,8 cm2 (3T)), sowie zu einer besseren Abgrenzbarkeit der umgebenden Strukturen (z.B. M. obturatorius int. in T2 koronar: 1,3 vs. 2,8 (1,5T), bzw. 1,4 vs. 2,4 (3T)). Im direkten Feldstärkenvergleich konnte bei 1,5T eine bessere Artefaktreduktion erreicht werden. Pseudotumoren konnten in 6 Fällen, sowohl mit als auch ohne WARP abgegrenzt werden (19 – 28 mm). Das Auftreten von Pseudotumoren korrelierte nicht mit dem HHS.

Schlussfolgerungen:

WARP reduziert Metallartefakte durch Hüftkappenprothesen bei 1,5T und 3T, erhöht jedoch nicht die Sensitivität zur Detektion von Pseudotumoren. Ein Zusammenhang zwischen Pseudotumoren und Beschwerden konnte nicht hergestellt werden.

E-Mail: andrea.lazik@uk-essen.de