Rofo 2014; 186 - VO317_6
DOI: 10.1055/s-0034-1373190

Herstellerabhängiger Vergleich der mittleren Parenchymdosis von volldigitalen Mammografie Systemen im Screening

A Sommer 1, K Entz 1, P Heise 1, W Heindel 2, H Lenzen 2
  • 1Universitätsklinikum Münster, Referenzzentrum Mammografie Münster, Münster
  • 2Universitätsklinikum Münster, Instituts für Klinische Radiologie, Münster

Zielsetzung:

Die wichtigsten Parameter zur Beschreibung radiologischer Geräteeigenschaften stellen Dosis und Bildqualität dar. Für Mammografie Systeme werden diese durch die mittlere Parenchymdosis (AGD) und die Kontrastauflösung beschrieben. Von besonderer Bedeutung sind beiden Faktoren für das Mammografie-Screening Programm, in dem bundesweit nur noch digitale System eingesetzt werden. Dreiviertel der Systeme sind inzwischen volldigital (DR-Systeme). Ziel der vorliegenden Untersuchung ist der Vergleich der Variabilität der AGD von verschieden Herstellern und Gerätetypen.

Material und Methodik:

Anhand von standardisierten Phantommessungen der physikalischen Qualitätssicherung, ist es im Gegensatz zu den individuellen Patientenwerten möglich, die AGD der einzelnen Geräte zu vergleichen. Insgesamt wurden über 600 Messungen durchgeführt und zum jetzigen Zeitpunkt (Okt. 2013) 298 Messungen von 95 CR- und 203 DR-Geräten von 6 verschieden Herstellern ausgewertet. Die Ergebnisse der CR-Systeme wurden gemittelt und dienen als Vergleichswerte.

Zusätzlich wurde aus den visuellen Prüfungen der Kontrastauflösung ein Qualitätsindex gebildet und in Kontext zur AGD gesetzt.

Ergebnisse:

Die durchschnittliche AGD der CR Systeme für 60 mm Brustdicke lag bei 2,10 mGy (SD: 0,41) und die durchschnittliche AGD der DR-Systeme bei 1,45 mGy (SD:0,52). Die höchste AGD zeigten System der Firma Hologic 2,03 mGy (SD: 0,34, N = 48) und die niedrigsten Werte die der Firma Sectra (aktuell Philips) 0,60 mGy (SD: 0,05, N = 16). Die größte Gruppe bildeten die Geräte der Firma Siemens mit einer durchschnittlichen AGD von 1,27 mGy (SD: 0,39, N = 104).

Schlussfolgerungen:

Alle analysierten Geräte erfüllen die Anforderungen im Bereich der Kontrastauflösung. Die hohen Streuungen zwischen Geräten des gleichen Herstellers verdeutlichen jedoch die verschieden Empfindlichkeiten der einzelnen Detektoren und die unterschiedlichen Einstellungen der Belichtungsautomatik. Daraus lässt sich Optimierungspotential im Sinne des ALARA Prinzips ableiten.

E-Mail: sommer@referenzzentrum-ms.de