Rofo 2014; 186 - VO317_2
DOI: 10.1055/s-0034-1373186

Mammadiagnostik mit 3D Ultraschall-Computer-Tomografie: Ergebnisse einer ersten in-vivo Pilotstudie

T Hopp 1, M Zapf 1, H Gemmeke 1, WA Kaiser 2, NV Ruiter 1
  • 1Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Prozessdatenverarbeitung und Elektronik, Karlsruhe
  • 2Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie I, Jena

Zielsetzung:

3D-Ultraschall-Computer-Tomografie (3D-USCT) ist ein neuartiges Verfahren zur Mammadiagnostik. Es ermöglicht strahlungsfreie, schnelle, kosteneffiziente und sensitive 3D-Bildgebung. Im Gegensatz zur herkömmlichen Sonografie erlaubt 3D-USCT die gleichzeitige Aufnahme und anschließende Rekonstruktion reproduzierbarer Reflektions-, Absorptions- und Schallgeschwindigkeitsvolumen, die jeweils gewebecharakterisierende qualitative bzw. quantitative Aussagen liefern. Ziel der ersten in-vivo Studie mit 3D-USCT war die Evaluation des Aufnahmeprozesses und der Bildqualität mit 10 Probandinnen.

Material und Methodik:

Das 3D-USCT-Verfahren basiert auf ca. 2000 Ultraschallwandlern, die auf einer semi-ellipsoiden, wassergefüllten Apertur angebracht sind. Die Apertur ist zusammen mit der Datenaufnahme-Hardware in eine Patientenliege integriert. Die Brust wird in bäuchlings liegender Position in die Apertur eingebracht. Das Wasser dient als Koppelmedium. Die Bildgebung basiert auf der Aufnahme von bis zu 10 Mio. Ultraschallsignalen aus allen Richtungen in ca. 3 bis 10 min. Anschließend werden aus den Signaldaten die Volumenbilder rekonstruiert und die Modalitäten zur Befundung fusioniert.

Ergebnisse:

Bei allen Probandinnen konnte die Aufnahme der Brust mit 3D-USCT erfolgreich durchgeführt werden. Anschließend erfolgte eine Gegenüberstellung mit MRT-Aufnahmen, die als Grundwahrheit dienen. In den USCT-Bildern sind dabei an vergleichbaren Positionen die im MRT dargestellten Strukturen zu erkennen. Vor allem durch die Fusion der verschiedenen Modalitäten sind im 3D USCT auffällige Änderungen der Ultraschall-Charakteristika an aus dem MRT bekannten Tumorpositionen zu erkennen.

Schlussfolgerungen:

Die Ergebnisse der ersten in-vivo Studie mit 3D-USCT sind sehr vielversprechend. Korrelierende Strukturen in MRT und 3D-USCT können erkannt werden. Der nächste Schritt ist eine weitere Studie mit einem größeren Probandinnenkollektiv, die die 3D-USCT-Bildgebung mit optimierter Sensorgeometrie und beschleunigter Aufnahmezeit systematisch evaluiert.

E-Mail: torsten.hopp@kit.edu