Zielsetzung:
Retrospektive Evaluation der Anzahl notwendiger Interventionen nativer Oberarmdialyseshunts
in Abhängigkeit von der Verwendung Paclitaxel-beschichteter (PCB) oder einfacher Ballons
(PB).
Material und Methodik:
In die retrospektive Analyse gingen 19 Patienten (8 Frauen, 11 Männer; 71 ± 14 Jahre)
ein mit einer Stenose = 50% eines nativen Oberarmshunts. Der Einschlusszeitraum betrug
ein Jahr und das Patientenkollektiv wurde bis heute verlaufskontrolliert (min. 6,
max. 17 Monate). 8 Patienten wurden mit PCB (In.PACT Admiral, Invatec; 6 oder 7 mm
Durchmesser) und 11 Patienten ausschließlich mit PB (Mustang, Boston Scientific; 6
bis 12 mm Durchmesser) an peripheren (n = 9) oder zentralen (n = 10) Stenosen an Oberarmfisteln
behandelt. Unterdimensionierte Dilatationen mit PCB wurden mittels PB nachdilatiert,
um einen technischen Erfolg zu erreichen.
Ergebnisse:
Alle Interventionen waren technisch erfolgreich mit Reststenosen < 30%. Die Zeit zwischen
zwei Interventionen betrug in der PCB-Gruppe im Mittel 254±143 Tage und in der PB-Gruppe
141±98 Tage (p < 0,01). In der PCB-Gruppe wurden im Beobachtungszeitraum 13 Interventionen
und in der PB-Gruppe 20 Interventionen bei neu auftretenden klinischen Beschwerden
oder erhöhten venösen Rücklaufdrücken unter Dialyse notwendig.
Schlussfolgerungen:
Die Notwendigkeit einer Reintervention bei nativen Oberarmdialyseshunts wird durch
die Verwendung Paclitaxel-beschichteter Ballons gegenüber einfachen Ballons signifikant
reduziert. Die Zeit bis zu einer notwendigen Reintervention wird um ca. 80% verlängert.
E-Mail: christopher.bangard@uk-koeln.de