Rofo 2014; 186 - VO313_7
DOI: 10.1055/s-0034-1373079

Implantation des gecoverten Advanta V 12 Stents bei arteriellen Blutungskomplikationen infolge Koronarangiografie

R Kickuth 1, F Wolfschmidt 1, N Hassold 1, A Dierks 1, A Sauer 1, T Bley 1
  • 1Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg

Zielsetzung:

Evaluation der Effektivität eines speziellen ballonexpandierbaren PTFE-beschichteten Stents bei akuten arteriellen Blutungskomplikationen nach Koronarangiografie.

Material und Methodik:

Zwischen 04/2009 und 07/2013 wurden in unserem Institut 10 Patienten (4 männlich, 6 weiblich, mittleres Alter 65 ± 11 Jahre; Rang 43 und 81 Jahre) wegen arterieller Blutungskomplikationen nach Koronarangiografie/-plastie mittels gecovertem Stent therapiert. Zwei Patienten waren hämodynamisch instabil. Alle Patienten wurden vor Intervention einer radiologischen Bildgebung (US, CTA). Folgende Läsionen lagen vor: aktive Blutungen (n = 4) und Pseudoaneurysmata (n = 6). Alle Fälle waren einer US-gesteuerten Intervention nicht zugänglich bzw. verliefen nach US-gesteuerter Intervention frustran. Nach angiografischer Blutungsdokumentation erfolgte in allen Fällen eine selektive Stentimplantation in das jeweilig verletzte Gefäß in Over-the-Wire-Technik. Implantiert wurde in Crossover-Technik ein mit PTFE gecoverter, ballonmontierter Edelstahlstent (Advanta V 12, Atrium, NH). Allen Eingriffen ging eine CTA oder US-Untersuchung voraus. Retrospektiv wurden technischer und klinischer Erfolg sowie nachfolgende Komplikationen untersucht. Das Follow-up betrug im Mittel 11 Monate.

Ergebnisse:

Angiografisch ließen sich in vier Fällen aktive Blutungen und in sechs Fällen Pseudoaneurysmata identifizieren. Folgende Gefäße waren affektiert: Arteria femoralis superficialis (n = 3), Arteria femoralis profunda (n = 2), Arteria femoralis communis (n = 3) und A. iliaca externa (n = 2). Die Stentimplantation war bei 10/10 Patienten (100%) erfolgreich. Alle Patienten waren unmittelbar nach dem Eingriff kreislaufstabil. Innerhalb des Follow-ups betrug die 6-Monats Offenheitsrate des Stents 100%.

Schlussfolgerungen:

Die selektive Implantation des verwendeten gecoverten Stents ist eine technisch durchführbare und effektive Behandlungsoption, um iatrogene Blutungskomplikationen nach Koronarangiografie auszuschalten.

E-Mail: kickuth@roentgen.uni-wuerzburg.de