Rofo 2014; 186 - VO312_5
DOI: 10.1055/s-0034-1373071

Systematische Bildanalyse von Leber-MRTs bei Patienten nach perkutaner irreversibler Elektroporation (IRE)

M Distelmaier 1, A Barabasch 1, NA Kraemer 1, C Gaspar 1, CK Kuhl 1, P Bruners 1
  • 1Uniklinik Aachen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Aachen

Zielsetzung:

Systematische Bildanalyse von Leber-MRTs bei Patienten nach perkutaner irreversibler Elektroporation (IRE).

Material und Methodik:

Zwischen 02/2012 und 03/2013 wurden 12 Patienten mit primären und sekundären Lebertumoren mittels perkutaner IRE therapiert. Alle Patienten wurden prä- und postinterventionell nach einem standardisierten MRT-Protokoll untersucht: vor, unmittelbar nach der Intervention, nach einem Tag, nach 1, 2, 4, 6, 8 Wochen, und nach 3, 6, 9 und 12 Monaten. Sämtliche MRT-Kontrollen wurden mit leberspezifischem Kontrastmittel Dinatriumgadoxetat (Primovist) durchgeführt.

Ergebnisse:

Initial stellte sich das IRE-Ablationsareal homogenen und intermediär hyperintes dar. In T1w und T2w-Sequenzen mit und ohne Fettsuppression war das Ablationsareal jeweils isointens zur Zielläsion. Das angrenzende Leberparenchym zeigte eine vermehrte konzentrische Kontrastmittelanreicherung (target-sign) in den KM-Spätaufnahmen.

Am Tag nach IRE änderte sich das Signalverhalten auf den T2w-Sequenzen mit nun einem zentral hypointensem Signal und hyperintensem Randbereich. Die periphere Hyperämie war unverändert.

Im weiteren zeitlichen Verlauf kam es zu einer konzentrischen Größenreduktion des Ablationsareals, das auf ein Einwachsen von Hepatozyten in das Ablationsareal schließen lässt. Nach 3 Monaten unterschied sich das Ablationsareal auf den T2-gewichteten Sequenzen nicht mehr von normalem Lebergewebe. Lediglich bei 2 Patienten persistierte ein T2-hyperintenses Restareal. Dies stellte sich im Verlauf in einem Fall als inkomplette Ablation, im anderen als Lokalrezidiv heraus. In allen Fällen persistierte für 6 – 9 Monate ein Bereich mit verminderter Aufnahme von leberspezifischem Kontrastmittel.

Schlussfolgerungen:

Zu Beginn ähnelt die T2w Signalintensität des IRE-Ablationsareals der der behandelten Zielläsion, was die frühzeitige Diagnose einer inkompletten Ablation oder eines Lokalrezidivs erschwert. Dies muss vermutet werden, falls 3 Monaten nach Ablation noch eine T2-hyperintense Läsion besteht.

E-Mail: mdistelmaier@ukaachen.de