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DOI: 10.1055/s-0034-1373033
MR-gesteuerte transperineale Prostata-Biopsie (Zertifizierung: Modul C Spezialkurs)
Die multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT) ist aktuell die diagnostisch genaueste Methode zur Darstellung des Prostatakarzinoms. Der Goldstandard zur Prostatabiopsie bleibt aktuell aufgrund der einfachen Anwendung die systematische Biopsie mittels transrektalen Ultraschall (TRUS). Mittlerweile befinden sich mehrere Bildgebungssysteme zur fusionsbildgestützten MRT/TRUS Biopsie in der Erprobung. Erste Daten der verschiedenen bildgestützten Biopsietechniken zeigen höhere Karzinomdetektionsraten als bei der systematischen TRUS-Biopsie.
Zusammenfassend werden in dem Vortrag folgende Kernpunkte behandelt:
Trotz geringer Datenlage für die MRT-TRUS-Fusionsbiopsie ist die Detektionsrate bei der fusionsbildgesteuerten Biopsie mit einer ca. 50%igen Karzinomdetektionsrate höher als bei der systematischen Biopsie. Zudem scheint die gezielte Biopsie effizienter zu sein, d.h. es werden mit weniger Biopsiezylindern mehr signifikante Karzinome entdeckt.
Die bisherigen Daten zeigen, dass der Vorteil der fusionsgesteuerten Biopsie im Rahmen der Re-Biopsie ausgeprägter ist. Daher scheint diese neue Methode besonders bei Männern mit vorangegangener negativer Biopsie indiziert zu sein.
Der routinemäßigen Anwendung stehen nach wie vor technische Herausforderungen entgegen, die in Zukunft gelöst werden müssen. Ein Hauptproblem stellt dabei die Ko-Registrierung von MRT und TRUS dar.
Eine potentielle zukünftige Domäne der gezielten fusionsgestützten Biopsie könnte die Wiederholungsbiopsie bei Patienten unter aktiver Überwachung (Active Surveilliance) oder der Nachweis der Indexläsion bei Patienten vor einer fokalen Therapie sein.
Lernziele:
Lernziel des Vortrages ist es, den aktuellen Stand der transperinealen MRT/TRUS fusionsgestützten Biopsie der Prostata widergeben zu können und darüber hinaus die Vor- und Nachteile alternativer Biopsietechniken zu kennen.
E-Mail: m.roethke@dkfz.de