Rofo 2014; 186 - RK_VO207_7
DOI: 10.1055/s-0034-1372884

Erfassung der pulmonalen Hämodynamik mittels hochaufgelöster Phasenkontrast-MRT (PC-MRT): ermöglicht die Methode die Erkennung Lungengesunder?

G Wirth 1, KH Schmidt 1, C Düber 2, KF Kreitner 2
  • 1Universitätsmedizin Mainz, II. Medizinische Klinik, Kardiologie, Mainz
  • 2Universitätsmedizin Mainz, Radiologie, Mainz

Zielsetzung:

Ziel war die Überprüfung, inwieweit die Abschätzung des mittleren pulmonalarteriellen Druckes (mPAP) mittels aus einer PC-MRT abgeleiteten Parameter die Erkennung hämodynamisch Lungengesunder ermöglicht.

Material und Methodik:

19 gesunde Probanden wurden bei 1,5 T mittels zeitlich hochaufgelöster PC-MRT untersucht. Als Messsequenz diente eine prospektiv EKG-getriggerte, nicht-segmentierte 2D FLASH-Sequenz mit hoher zeitlicher Auflösung (TR/TE = 10 ms/2,5 ms). Anhand der in der PC-MRT bestimmten Geschwindigkeits- und Flusskurven wurden folgende Parameter abgeleitet: die absolute Akzelerationszeit (Ata), die maximale mittlere Geschwindigkeit (MV), das Akzelerationszeitvolumen (AV) sowie die Akzeleration des Flusses (dQ/dt). Der mPAP wurde mit folgender Gleichung berechnet: mPAP = 69,446 – (0,521 × Ata) – (0,570 × MV) + (1,507 × AV) + (0,002 × dQ/dt). Dieses lineare Gleichungssystem wurde zuvor bei 19 Patienten mit chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie ermittelt, welche bei 1,5 T simultan mittels PC-MRT und liegendem 4F-Pigtailkatheter zum invasiven Blutdruckmonitoring untersucht wurden. Als Referenz für die gesunden Probanden diente eine echokardiografische Untersuchung, bei der der mPAP nach folgender Formel bestimmt wurde: 0,61 x systolischer pulmonalarterieler Druck (sPAP) + 2 mmHg.

Ergebnisse:

Für die gesunden Probanden ergab sich in der PC-MRT ein Mittelwert der berechneten mPAP-Werte von 18,8 +/- 3,9 mmHg. Der Mittelwert in der Echokardiografie lag bei 19,4 +/- 2,1 mmHg. Die konfirmatorische statistische Analyse ergab eine maximale intraindividuelle Abweichung der mittels Echokardiografie und PC-MRT ermittelten mPAP-Werte von +/- 4 mmHg. Mithilfe der PC-MRT konnten 18/19 Probanden als hämodynamisch lungengesund eingestuft werden. Lediglich bei einem Patienten wurde mit der PC-MRT ein grenzwertig erhöhter mPAP ermittelt (25,6 mm Hg).

Schlussfolgerungen:

Die zeitlich hochaufgelöste PC-MRT ermöglicht eine zuverlässige Erkennung von Patienten mit normaler pulmonaler Hämodynamik.

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