Rofo 2014; 186 - RK_VO207_6
DOI: 10.1055/s-0034-1372883

Evaluation von T1 und T2 Mapping beim akuten Koronarsyndrom

C Lücke 1, T Hermeling 1, S Desch 2, I Eitel 2, M Grothoff 1, H Thiele 2, M Gutberlet 1
  • 1Universität Leipzig – Herzzentrum, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Universität Leipzig – Herzzentrum, Klinik für Kardiologie, Leipzig

Zielsetzung:

Ziel war die Evaluation des T1 und T2 Mappings bei Patienten mit ST Hebungsinfarkt (STEMI) unter klinischen Bedingungen.

Material und Methodik:

Wir untersuchten 45 Patienten (Alter 61,6 ± 12,9 Jahre) mit STEMI nach Revaskularisierungstherapie an einem 1.5T Intera MRT (Philips, Best, Niederlande). Neben Standardsequenzen wie short-tau-inversion-recovery (STIR) für Ödem, phasensensitive inversion-recovery (PSIR) für das Late Enhancement (LE) führten wir ein T1 Mapping nativ, und 15 min nach 0,15mmol/kg KG Gadobutrol (Bayer Healthcare, Germany) und ein T2 Mapping zur Infarktbestimmung, sowie ein T2* Mapping zur Detektion von Hämorrhagien durch. Es wurden Relaxationszeiten sowie die Größe von Infarkt und Ödem bestimmt und miteinander verglichen.

Ergebnisse:

Das Infarktareal zeigte im nativen T1 Mapping eine T1 Zeit von 1259,3 ± 100,6 ms und hob sich signifikant vom remote Myokard mit einem T1 Wert von 1044,9 ± 65,5 ms ab (p < 0,05). Im T1 Mapping 15min nach KM zeigte das Infarktareal eine signifikante T1 Verkürzung gegenüber dem remote Myokard (332,3±38,6ms vs. 435,6±58,9ms, p < 0,00). Das Infarktgebiet zeigte im LE sowie im T1 Mapping nach KM in 44,4% der Fälle einen hypointensen Kern, welcher einer mikrovaskulären Obstruktion entspricht. 60% der Patienten mit MVO zeigten eine myokardiale Hämorrhagie, welche eine verkürzte T2*-Zeit von 18,9±3,5ms verglichen mit 35,2±7,0ms im remote Myokard aufwies (p < 0,05). Regionen myokardialen Ödems (77,5±8,3ms) hoben sich signifikant vom remote Myokard (56,5±3,3ms) ab (p < 0,05). Die Größe des Infarktareals in T1 Maps 15min nach Kontrastmittel korrelierte mit r=0,87 gut mit dem Areal des LE, die Größe des Ödems in T2 Maps zeigte mit r=0,80 eine gute Korrelation verglichen mit der T2 STIR Bildgebung.

Schlussfolgerungen:

Mittels T1-,T2-und T2* Mapping ist es möglich Phänomene wie myokardiale Nekrose oder Narbe, Ödem, mikrovaskuläre Obstruktion und Hämorrhagie bei Patienten mit STEMI nachzuweisen. Es zeigte sich eine gute Korrelation zu den “klassischen” Sequenzen.

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