Rofo 2014; 186 - VO207_1
DOI: 10.1055/s-0034-1372760

Eine neue Generation multimodal sichtbarer Embolisatpartikel: Automatisiertes Produktionsverfahren und erste Anwendung im Tierversuch

J Budjan 1, E Appel 1, C Malkmus 1, T Nguyen 2, S Diehl 1, S Schoenberg 1, C Reis 2, S Bartling 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim
  • 2Fraunhofer-Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie PAMB, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Mannheim

Zielsetzung:

Ein multimodal – in Fluorskopie, Computer- und Magnetresonanztomotraphie – sichtbares Embolisat wurde in einem neuartigen, automatisierten Verfahren hergestellt. Die Embolisatpartikel können damit in definierten Größen und minimaler Größenvariation unter 100%-iger Qualitätskontrolle in verkürzter Zeit produziert werden. In dieser Studie wurde die multimodale Sichtbarkeit und die Anwendbarkeit im Tiermodell im Rahmen selektiver Embolisationen überprüft.

Material und Methodik:

Partikel mit einem Durchmesser von 200 µm und enger Größenverteilung (+/- 5% im Durchmesser) wurden in einem Closed-Loop-Verfahren synthetisiert. Dabei wurde eine Co-Polymerisation von iodhaltigem Monomer mit einem Cross-Linker durchgeführt und zusätzlich superparamagnetisches Eisenoxid eingebracht. Im Tierversuch wurden die Nieren von 4 Kaninchen und 2 Schweinen unter direkter Bildkontrolle in einer Angiografie/Dyna-CT-Einheit (Siemens Artis Zeego) embolisiert. Alle Tiere wurden vor und nach Embolisation mittels MRT (Siemens Magnetom Trio, T1 VIBE, T2* and T2-Sequenzen) und CT (Siemens Somatom Definition Flash, 120 kV, 260 mAs, 0,6 mm Kollimation) untersucht. Die embolisierten Nieren wurden histologisch aufgearbeitet.

Ergebnisse:

Die Embolisatpartikel zeigten einen guten Kontrast in Fluoroskopie und Angiografiezeitserien. Eine kontrollierte Embolisation konnte in allen Fällen durchgeführt werden. Die Partikel ließen sich zudem zusätzlich mittels MRT und CT periinterventionell nachweisen. Die histologische Aufarbeitung zeigte korrelierend Partikel in den embolisierten Nieren sowie eine entsprechende Thrombusbildung.

Schlussfolgerungen:

Mittels eines neuen und automatisierten Produktionsverfahren können Embolisatpartikel in definierter Größe und enger Größvertreilung hergestellt werden. Im Tierversuch zeigen diese eine gute Sichtbarkeit in Röntgenangiografie, CT und MRT und eigenen sich zur selektiven, kontrollierten Embolisation. Dies eröffnet neue Perspektiven in der Embolisationsforschung und der personalisierten Tumortherapie.

E-Mail: johannes.budjan@umm.de