Gesundheitswesen 2014; 76 - P54
DOI: 10.1055/s-0034-1371683

Verbesserung der Zahngesundheit an Förderschulen im Landkreis Uelzen und im Landkreis Lüchow-Dannenberg durch intensivprophylaktische Maßnahmen.

D Preuß 1, G Wermes 1
  • 1Zweckverband Gesundheitsamt Uelzen, Lüchow-Dannenberg

Fragestellung: Wie wirken sich gruppenprophylaktische Fluoridierungsmaßnahmen auf die Zahngesundheit von Förderschülern aus?

Methodik:

kalibrierte und zertifizierte zahnärztliche Untersuchung aller Förderschüler im Landkreis Uelzen vom Schuljahr 2002/2003 bis zum Schuljahr 2012/2013,

EDV-System: micro – pro,

Indices: DMF/T, DMS/T, dmf/t,

Material: Duraphat® Fluoridierungslack, Wirkstoff: 50 mg/ml Natriumfluorid, Fa.: Colgate.

Im Landkreis Uelzen wurde das Intensivprophylaxeprogramm an Förderschulen im Schuljahr 2003/2004, nach vorhergehender intensiver Aufklärung der Schüler, Eltern und Pädagogen, initiiert. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg wurde das Intensivprophylaxeprogramm im Schuljahr 2006/2007 etabliert.

Durchschnittlich 90% aller Förderschüler nehmen teil.

Vor der halbjährlichen Duraphat® Touchierung putzen sich die Förderschüler im Rahmen einer Prophylaxe-Unterrichtsstunde im Klassenverband die Zähne.

Ergebnis:

Innerhalb von zehn Jahren wuchs der Anteil von Förderschülern vergleichbaren Alters mit naturgesunden Gebissen von 38% auf 74% im Landkreis Uelzen!

Parallel halbierte sich die Zahl der behandlungsbedürftigen Gebisse von 35% auf 16%.

Im Landkreis Lüchow-Dannenberg stieg vom Schuljahr 2006/2007 bis zum Schuljahr 2012/2013 die Zahl der Förderschüler mit naturgesunden Gebissen von 40% auf 73%. Die Zahl der behandlungsbedürftigen Gebisse halbierte sich von 25% auf 13%.

Die Personal- und Sachkosten betragen pro Touchierung und Kind 8,90 €.

Diskussion:

Die Fluoridlack-Touchierung erweist sich als hocheffektive gruppenprophylaktische Maßnahme zur Kariesreduktion in Kariesrisikogruppen!

Sie ist besonders gut für die aufsuchende Betreuung des öffentlichen Gesundheitsdienstes geeignet, speziell für Probandengruppen, die nicht, oder zu selten, zahnärztlichen Maßnahmen zugänglich sind.