Gesundheitswesen 2014; 76 - P50
DOI: 10.1055/s-0034-1371679

(Kinder-) Zähne und vieles mehr... – Unterricht bei angehenden Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen zum Thema Mundgesundheit

C Wempe 1
  • 1Bezirksamt Eimsbüttel, Fachamt Gesundheit, Zahnärztlicher Dienst, Hamburg

In Deutschland hat sich die Mundgesundheit bei Kindern und Jugendlichen seit vielen Jahren kontinuierlich verbessert. 12-Jährige haben heute im Durchschnitt weniger als einen Zahn im Mund, der kariös erkrankt, gefüllt oder wegen Karies extrahiert worden ist. Von dieser Zunahme an Gesundheit profitieren aber nicht alle Kinder gleichermaßen. Einerseits zeigt sich eine immer stärkere Polarisierung der Karies, andererseits ist sie im Milchgebiss deutlich weniger rückläufig als im bleibenden Gebiss. Auch die Jüngsten sind bereits betroffen, im Jahr 2011 zeigte jedes 7. Kind in der Altersgruppe der 1- bis 2-Jährigen in einer in Hamburg durchgeführten Studie Zeichen frühkindlicher Karies. Um bei den genannten Gruppen Verbesserungen der Mundgesundheit zu erreichen, sind unterschiedliche Maßnahmen zielführend. Eine ist die Vermittlung von Wissen und die Schulung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Angehende Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen sind eine in diesem Bereich bisher kaum beachtete Zielgruppe. Im Hamburger Bezirk Eimsbüttel besteht seit vielen Jahren eine enge Kooperation mit dem Kinderkrankenhaus Wilhelmstift. Hier wird u.a. die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin angeboten. 2011 entstand die Idee, für diesen Ausbildungsgang Unterrichtseinheiten zu entwickeln, die inhaltlich Bereiche rund um die Mundgesundheit abdecken. Themenschwerpunkte in einem Block von vier Unterrichtsstunden sind u. a. der Aufbau der Zähne, Karies- und Parodontitisentstehung, Mundhygiene und Fluoride, die Ernährung, Kinderkrankheiten mit oraler Beteiligung sowie eine praktische Übung. Der Unterricht, durchgeführt von einer Zahnärztin des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, wird sehr gut angenommen und die abschließende Evaluierung ergab einen deutlichen Wissenszuwachs.