Gesundheitswesen 2014; 76 - P18
DOI: 10.1055/s-0034-1371647

Evaluation der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) zur Grippeimpfstoffversorgung in der Saison 2012/13 in Bayern

M Ludwig 1, R Fischer 2, U Nennstiel-Ratzel 3, W Hierl 2, B Liebl 3
  • 1Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Erlangen
  • 2Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, München
  • 3Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Oberschleißheim

Hintergrund: Die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern (ARGE) hat im Jahr 2012 erstmals, Rabattverträge auch für Impfstoffe ausgeschrieben. Für die Saison 2012/13 erhielt in Bayern für alle Lose eine Firma den Zuschlag. Produktionsbedingte Lieferverzögerungen des Vertragsimpfstoffes führten dazu, dass der Bedarf an Grippeimpfstoff zunächst nicht gedeckt werden konnte, obwohl Anfang Oktober Impfstoffe anderer Unternehmen freigegeben wurden. Sondersitzungen der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI), in der u.a. Verbände von Ärzten, Apothekern, Krankenkassen, des ÖGD und der Wissenschaft vertreten sind, ermöglichten eine intensive gemeinsame Lösungsfindung sowie Pressekommunikation in dieser Situation. Des Weiteren wurde eine Evaluation der Versorgungssituation nach Beendigung der Impfsaison 2012/13 vereinbart. Ergebnisse: Die der LAGI Ende April 2013 vorliegenden Daten zeigen übereinstimmend, dass die Impfsaison erst im Oktober 2012 und damit einen Monat später begonnen hat als in den Vorjahren. Von September bis Mitte Oktober bestand bei Apotheken und Hausärzten ein vorübergehender Versorgungsengpass an Grippeimpfstoffen. Die Daten der KVB und des Hausärzteverbandes zeigten im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 17% an durchgeführten und abgerechneten Grippeimpfungen auf 1.125.351 im Jahr 2012 (jeweils in den Quartalen 3 und 4).

Konsequenzen: Die LAGI hat auf Basis der Evaluation Empfehlungen für das zukünftige Vorgehen erarbeitet. So sollen bei künftigen Ausschreibungen mindestens zwei Hersteller von Grippeimpfstoffen Vertragspartner werden, um möglichen Lieferausfällen flexibler begegnen zu können. Auch soll in den Verträgen eine Pflicht zur Information über aktuelle Entwicklungen verankert werden. Diese Lösungsvorschläge wurden bereits aufgegriffen und im aktuellen Ausschreibungsverfahren der Krankenkassenverbände für die Saison 2013/14 in Bayern berücksichtigt.

Nähere Information siehe www.lgl.bayern.de/gesundheit/lagi.htm.