Gesundheitswesen 2014; 76 - P16
DOI: 10.1055/s-0034-1371645

Häufung von Varizellen in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in Rheinland-Pfalz, Trier, April 2013

C Bartz 1, H Michels 1
  • 1Kreisverwaltung Trier-Saarburg,Gesundheitsamt, Trier

Nach einer Varizellen-Erkrankung eines HIV-Patienten Ende März 2013 (sämtl. immune Kontaktpersonen) wurden infolge der erweiterten Meldeverpflichtung gem. §6 IfSG im April 2013 aus der zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in Rheinland-Pfalz, Trier, weitere 12 Varizellen-Fälle (Median 11 Jahre) übermittelt. Die Patienten stammten überwiegend aus Somalia (5) und Russland (3). Durch einrichtungsinterne Sofortmaßnahmen, serologische Testung aller Probanden > 16. Lebensjahr bzw. umfassende Impfempfehlungen konnten weitere Erkrankungen verhindert werden. Die serologischen Kontrollen der Neuaufnahmen ergaben 11% (34/311) Windpocken-suszeptible Probanden, insbesondere aus Somalia, Pakistan und Armenien (9 F./13%, 5 F./15% bzw. 4 F./21%). Aufgrund mehrerer bundesweiter „Ausbrüche“ wurden die Maßnahmen dauerhaft installiert. Seit Juni 2013 traten weitere 19 Erkrankungen auf, davon ein familiärer Cluster (4 Fälle) aus der russ. Förderation. Um Ausbrüche zu verhindern sollten in vergleichbaren Einrichtungen neben den genannten Maßnahmen ausreichend interne Absonderungsmöglichkeiten vorgehalten werden.