Masernimpfschutz bei Erwachsenen – Eine Umfrage im Gesundheitsamt Düsseldorf

Seit 1984 ist die Elimination der Masern durch Impfprogramme ein wesentliches gesundheitspolitisches Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dennoch kommt es immer wieder zu lokalen Masernausbrüchen wie z.B. diesen Sommer in Erftstadt bei Köln. Im Jahr 2012 erfolgte im Gesundheitsamt Düsseldorf eine fragenbogenbasierte Erfassung bei 6562 nach §43 IfSG zu belehrenden Personen, mit einer Rücklaufquote von 86%. Mit der Befragung wurden neben demographischen Daten, der Impfstatus, das Wissen über die Symptome und Folgen einer Maserninfektion sowie die Bedeutung von Schutzimpfungen abgefragt. Etwa 2/3 der Befragten sind in Deutschland geboren, das mediane Alter beträgt 27 Jahre. Bei 70% der Teilnehmer ist ein Impfpass vorhanden. Zumindest einmal gegen MMR waren 68,4% der Frauen bzw. 48,3% der Männer geimpft, anzumerken ist jedoch, dass 73,7% keine Angabe zur Anzahl der MMR-Impfungen machten. In der Gruppe der ab 1990 Geborenen geben 66,2% an, jemals gegen Masern geimpft worden zu sein, wobei in dieser Gruppe 21,1% der Befragten angeben zwei MMR Impfungen bekommen zu haben. Studienteilnehmer, die in Deutschland geboren sind, haben einen besseren MMR-Impfstatus (69,4% gegen MMR geimpft vs. 42,3% der in einem anderen Land Geborenen) und sie sind doppelt so oft zweimal gegen MMR (21,0% vs. 10,5%) geimpft. Die tatsächliche MMR-Impfquote mag höher liegen, da ein nicht zu quantifizierender Recall-Bias in der Beantwortung des Fragebogens eine Rolle gespielt haben wird. Auch wenn die untersuchte Gruppe nicht repräsentativ ist, ergeben sich Hinweise und Trends, die mögliche Rückschlüsse auf die Einstellung zur Relevanz von Impfungen sowie die Durchimpfung gewisser Teile der Bevölkerung zulassen. Als konkretes Fazit der Befragung erhalten die Teilnehmer der Belehrung nun das Faltblatt zur Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln der BZgA.