Gesundheitswesen 2014; 76 - V47
DOI: 10.1055/s-0034-1371600

Schülerbefragung „Brandenburger Jugendliche und Substanzkonsum“ (BJS III) – Entwicklung des Alkoholkonsums von Zehntklässlern zwischen 2005 und 2013

A Lang 1
  • 1Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Abteilung Gesundheit – Referentin Gesundheitsberichterstattung, Zossen

Hintergrund: Die Schülerbefragung „Brandenburger Jugendliche und Substanzkonsum“ (BJS) beschreibt den Substanzkonsum bzw. das Suchtverhalten von Zehntklässlern im Land Brandenburg im Schuljahr 2012/2013 und wird seit der ersten Befragung BJS1 2004/2005 im 4-jährlichen Rhythmus fortgeschrieben. Die Ergebnisse der Befragung sind ein Bestandteil des Suchtmonitorings im Land Brandenburg. Methodik und Datenquellen: Analysiert werden für Brandenburg repräsentative Daten zum Alkoholkonsum aus der dritten Befragung BJS 3 im Schulhalbjahr 2012/2013. an der ca. 10.000 Schüler der 10. Klassen aus 13 Landkreisen und kreisfreien Städten teilnahmen (55% aller Zehntklässler in Brandenburg). Diese werden mit den Daten der früheren Befragungen BJS 1 und BJS 2 verglichen. Um zusätzliche Informationen zur Prävalenz von Alkoholmissbrauch zu erhalten, werden Daten der Krankenhausstatistik zu Krankenhauseinweisen aufgrund einer akuten Alkoholintoxikation (ICD-10 F10.0) mit einbezogen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl der regelmäßige Alkoholkonsum (mindestens einmal pro Woche bis täglich) als auch das Rauschtrinken bei Schülerinnen und Schülern seit der ersten Befragung 2004/2005 deutlich abgenommen haben. Auch das durchschnittliche Eintrittsalter beim ersten Alkoholkonsum stieg von 13,8 auf 14,2 Jahre an. Diesen erfreulichen Entwicklungen steht die Häufigkeit der Krankenhauseinweisen bei 15 bis 20-Jährigen aufgrund einer akuten Alkoholintoxikation gegenüber, die zwischen 2005 und 2011 deutlich zugenommen hat. Diskussion/Fazit: Die Ergebnisse der Schülerbefragung legen nahe, dass in Bezug auf die Alkoholproblematik verschiedenen Maßnahmen, u.a. Aufklärungskampagnen und gesetzliche Beschränkungen Wirkung gezeigt haben. Die Zunahme der stationären Behandlungen aufgrund eines akuten Rausches zeigen jedoch dringenden Handlungsbedarf auf, da gerade Jugendliche bei einem frühen Beginn des Alkoholkonsums, vor allem auch des Rauschkonsums, besonders gefährdet sind, später alkoholbedingte Störungen zu entwickeln.