Der postulierte und stattfindende Klimawandel lässt neue Herausforderungen von multivarianter
Gewichtung sowie neue Planungsfragen im urbanen wie auch ruralen Raum entstehen.
Neben „klassischen“ Fragestellungen wie beispielsweise dem (technischen) Hochwasserschutz
zum Erhalt von Menschleben und Gütern, treten hierbei auch sozioökonomische Faktoren
in den Vordergrund. Besonders gesellschaftliche Randgruppen weisen heute eine erhöhte
Vulnerabilität gegenüber klimarelevanten Ereignissen auf, die auf zukünftige Sicht
zu einer ökonomische Mehrbelastung für die Gesellschaft führen kann. So sind (beispielsweise)
Senioren und Kleinkinder durch ihre Physis in Hinblick auf die Kompensation lang anhaltende
Temperaturmaxima und -minima vulnerabler als ein Erwachsener durchschnittlichen Alters.
Bei sozial benachteiligten Gruppen kann eine erhöhte Vulnerabilität durch das Unvermögen
der freien Wohnortwahl generiert werden, wodurch diese Gruppen oft in klimatisch kritischen
und belasteten Bereichen leben. Erhöhte Verwundbarkeit führt zu erhöhten Kosten für
die Gesellschaft. Durch die Entwicklung und Umsetzung von standortabhängigen Klimaanpassungsmaßnahmen
kann die gesellschaftliche Resilienz gegenüber den aktuellen wie auch zukünftigen
Klimaveränderungen signifikant gesteigert werden um so die Folgekosten und gesundheitlichen
Risiken zu senken. Um die klimatische Situation einer Stadt beurteilen zu können,
ist es sinnvoll eine stadtklimatische Analyse in Form einer Klimafunktionskarte zu
erstellen. Zusammen mit Mess-, Gesellschafts- und Infrastrukturdaten stellt die Klimafunktionskarte
einen klimatischen Fingerabdruck der Stadt dar, und definiert die Belastungs- und
Schonbereiche. Ausgehend von dieser Grundlage können dann die benötigten Klimaanpassungsmaßnahmen
entwickelt werden. Die Verarbeitung und Analyse der Daten erfolgt Hilfe Geografischer
Informationssysteme (GIS) wodurch ein analytischer Mehrwert generiert wird, ausgehend
von der Verschneidung von Geodaten und Sachdaten.