Gesundheitswesen 2014; 76 - V03
DOI: 10.1055/s-0034-1371556

Evaluation der aufsuchenden Beratungs- und Untersuchungsangebote der AIDS- und STD-Beratungsstelle für Männer, die Sex mit Männern haben

T Fuest 1, M Graf 2, M Yilmaz 3
  • 1Fachbereich Gesundheit, Region Hannover, Team Prävention und Gesundheitsförderung, Hannover
  • 2Fachbereich Gesundheit, Region Hannover, Teamleitung des Teams Prävention und Gesundheitsförderung, Hannover
  • 3Fachbereich Gesundheit, Region Hannover, Hannover

Die AIDS- und STD-Beratungsstelle des Fachbereichs Gesundheit der Region Hannover bietet für Männer, die Sex mit Männern haben, umfangreiche Beratungs- und Untersuchungsmöglichkeiten an.

Um dabei auch Männer zu erreichen, für die der Weg in die unsere Beratungsstelle nicht niedrigschwellig genug ist, wurde eine aufsuchende Verfahrensweise gewählt.

An zwei Szeneorten finden jeweils einmal im Monat Einsätze statt, in deren Rahmen die angetroffenen Männer die Möglichkeit haben, sich nicht nur über sexuell übertragbare Infektionen zu informieren sondern auch Untersuchungen auf HIV, Syphilis, Hepatitis A, B & C, HPV (High Risk & Low Risk), Chlamydien und Gonokokken durchführen zu lassen.

Zur Evaluierung dieses Angebotes wird seit Oktober 2012 eine Studie durchgeführt, welche mittels eines Fragebogens als Methode der quantitativen Sozialforschung beispielsweise

  • Motivation für Inanspruchnahme der Untersuchungen

  • Gesundheitsbewusstsein der Befragten

  • Zusammensetzung der Zielgruppe (Alter, Herkunft ...)

erforscht.

Erste Ergebnisse zeigen, dass

  • die Anonymität des Angebotes für viele Teilnehmer sehr wichtig ist

  • an den zwei Orten unterschiedliche Gruppen angetroffen werden (z.B. im Hinblick auf Altersstruktur)

  • bei vielen Teilnehmern eine oder mehrere STI festgestellt wurden

  • viele der Infektionen ohne bemerkte Symptomeverliefen

  • der Großteil der Befragten in der Vergangenheit HIV-AK-Testungen durchführen lassen hatte, jedoch keine umfangreiche Untersuchung auf andere STI hatte

  • das Angebot einen Untersuchungsbedarfdeckt, der anscheinend anderweitig nicht erfüllt werden kann

  • und es eine Zielgruppe erreicht, für die eine reine Komm-Struktur im Gesundheitsamt zu hochschwellig ist.