Klinische Neurophysiologie 2014; 45 - P55
DOI: 10.1055/s-0034-1371268

Orthostatische Intoleranz ist eine häufig auftretende Erscheinung bei Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom

L Crnošija 1, I Adamec 2, I Milivojević 2, M Lovrić 2, A Mišmaš 2, A Junaković 2, M Krbot Skorić 2, M Habek 2, A Junaković 2
  • 1University of Zagreb, School of Medicine, Zagreb, Kroatien
  • 2University Hospital Centre Zagreb, Zagreb, Kroatien

Fragestellung: Das Ziel dieser Studie war es, die Prävalenz einer pathologischen Reaktion auf die orthostatische Hypotonie bei Patienten mit einem diagnostizierten klinisch isolierten Syndrom (KIS), das auf multiple Sklerose hinweist, zu bestimmen und den Zusammenhang zwischen autonomer Dysfunktion und den Werten von Katecholaminen und den klinischen und MRI Befunden zu vergleichen.

Methoden: In diese Studie wurden 40 Patienten mit KIS, davon 18 Männer und 22 Frauen, im Alter zwischen 16 und 53 Jahren einbezogen. Um eine orthostatische Reaktion hervorzurufen, wurde die schmerz provozierte Kipptischuntersuchung (PP-HUTT) eingesetzt.

Ergebnisse: Insgesamt hatten 32 Patienten (80%) eine pathologische Reaktion: Orthostatische Hypotonie (OH) (N = 13, 32.5%), vasovagale Synkope (N = 10, 25%) und posturale orthostatische Tachykardie (POTS) (N = 9, 22.5%). Es gab keinen bedeutenden Unterschied (p = 0.177) zwischen dem KIS Typ und der Reaktion auf die orthostatische Provokation (OH, POTS oder Synkope).

Es gab keinen bedeutenden Zusammenhang zwischen der Präsenz der autonomen Dysfunktion und Läsionen in den Hirnhemisphären (Spearman Koefizient -0.136, p = 0.403), Hirnstamm (Spearman coefficient 0.025, p = 0.878), Kleinhirn (Spearman Koefizient 0.153, p = 0.346) oder Rückenmark (Spearman Koefizient 0.048, p = 0.784). Pathologische Reaktionen auf orthostatische Provokation hingen mit dem Wert von Norepinephrin zusammen (stehen – sitzen) (Pearson Koefizient -0.419, p = 0.012), was darauf deutet, dass Patienten mit MS, bei denen es zu einer pathologischen Reaktion auf orthostatische Provokation gekommen ist, beim Aufstehen einen Erhöhten Norepinephrin-Wert aufweisen. Die erhöhten Werte sind auf die große Anzahl von Patienten mit posturaler orthostatischer Tachykardie zurückzuführen, die einen statistisch höheren Norepinephrin-Wertunterschied hatten (stehen – sitzen) im Vergleich zu Patienten mit einer normalen Reaktion auf orthostatische Provokation (p = 0.03).

Schlussfolgerung: Diese Studie hat ergeben, dass die orthostatische Intoleranz oft im frühen Stadium der multiplen Sklerose vorkommt.