Endoskopie heute 2014; 27 - P2
DOI: 10.1055/s-0034-1371037

Perforationsrisiko bei der Dilatation des Ösophagus

A Hagel 1, A Nägel 1, W Dauth 2, H Albrecht 1, K Matzel 3, W Hohenberger 3, M Neurath 1, M Raithel 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Deutschland
  • 2Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland

Fragestellung:

Ösophagusstenosen können durch maligne, postoperative, funktionelle Erkrankungen, etc. verursacht werden. Die endoskopischen Therapiemöglichkeiten bestehen vor allem aus der Ballondilatation und der Bougierung. Beide Verfahren sind mit einem bestimmten Komplikationsrisiko vergesellschaftet.

Ziel:

Untersucht wurde die Grunderkrankung, die Behandlungsfrequenz, die Perforationswahrscheinlichkeit sowie das Ergebnis endoskopischer Dilatationen bei 368 Patienten in einem Zehn-Jahres-Zeitraum.

Methodik:

Bei insgesamt 1497 endoskopischen Interventionen kam es zu 8 Perforationen (0,53% pro Intervention, 2,17% pro Patient). Ein Patient verstarb an den Folgen der Perforation.

Diese Komplikationen ereigneten sich im Rahmen von 1286 Bougierungen. Durch die 211 Ballondilatationen wurden keine Perforationen verursacht. Der weitere Verlauf nach stattgehabter Perforation wurde maßgeblich von den weiteren Begleiterkrankungen verursacht.

Ergebnis:

Komplikationen nach endoskopischer Dilatation einer Ösophagusstenose sind selten. Trotzdem sollten Patienten postinterventionell für 24 – 72 Stunden nachüberwacht werden.

Die verschiedenen Perforationswahrscheinlichkeiten können im Rahmen der Patientenaufklärung hilfreich Verwendung finden.

Die Therapie und die Prognose der Perforation werden entscheidend durch die Lokalisation, die Größe sowie die Begleiterkrankungen beeinflusst.