Psychiatr Prax 2014; 41(06): 291-292
DOI: 10.1055/s-0034-1370096
Editorial
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Heterogenität schizophrener Psychosen im Langzeitverlauf – eine Herausforderung für klinische Praxis und Forschung

Heterogeneity of Schizophrenic Psychoses in the Long-Term Course – A Challenge for Clinical Practice and Research
Markus Jäger
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm, Bezirkskrankenhaus Günzburg
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02 September 2014 (online)

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Schizophrenie als heterogene Erkrankungsgruppe

Als Eugen Bleuler 1911 den Begriff der Schizophrenie prägte, sprach er hierbei ausdrücklich von der „Gruppe der Schizophrenien“ und brachte auf diese Weise die Heterogenität der Erkrankungsgruppe klar zum Ausdruck [1]. Ein historischer Rückblick macht deutlich, dass es sich beim Schizophreniebegriff keineswegs um ein einheitliches nosologisches Konstrukt handelt, sondern dass es hier eine Reihe von zum Teil sehr unterschiedlichen Konzepten gibt [2]. Mithilfe der modernen kriterienorientierten Diagnosesysteme konnte inzwischen eine gewisse begriffliche Konventionalisierung erzielt werden, welche die Durchführung und die Vergleichbarkeit von empirischen Studien erheblich erleichtert.