Aktuelle Kardiologie 2014; 3(2): 86-87
DOI: 10.1055/s-0034-1368970
Aktuelles aus der klinischen Forschung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Freundeskreis Indianerhilfe – Zum Geburtstag von Prof. Dr. med. Wolfgang Schaper

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Publication Date:
15 April 2014 (online)

Rückblickend ist es kaum zu realisieren, doch mit der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung, jährt sich auch der 80. Geburtstag von Prof. Dr. med. Wolfgang Schaper, geb. am 11.1.1934 in Oschersleben. In diesem Jahr blicken wir auf den 80. Geburtstag einer der wesentlichen prägenden Figuren der deutschen Nachkriegskardiologie zurück. Wolfgang Schaper studierte Medizin in Halle an der Saale und promovierte im Jahr 1957; nach der Flucht aus dem dirigistisch-sozialistischen System mit einer jungen Familie unter widrigen Umständen, nutzte er nicht etwa verlockende Angebote aus dem prosperierenden Westdeutschland im Wirtschaftswunder, sondern stellte sich als Leiter des Herz- und Kreislauflabors der Janssen-Research-Foundation in Belgien neuen wissenschaftlichen Herausforderungen. Er habilitierte sich 1967 an der Katholischen Universität Leuven mit bahnbrechenden Erkenntnissen aus der Kollateralforschung, einem damals noch völlig unentdeckten Gebiet der Kreislaufphysiologie. Die Vision wurde damals schon entwickelt, dass stimulierte Kollateralen Bypass-OP und Koronarinterventionen erübrigen könnten und vor einem Infarkt schützen. Frühe wissenschaftliche Verdienste machten ihn bekannt und führten zur Ernennung zum Direktor der experimentellen Kardiologie des renommierten Max-Planck-Institutes für physiologische und klinische Forschung in Bad Nauheim, dessen Direktor er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2004 blieb. In diese prägende Zeit entstanden nicht nur weitere wesentliche Erkenntnisse hinsichtlich der Entstehung von Kollateralen und hinsichtlich des interzellulären Informationsaustausches zwischen Herzmuskelzellen. Mit der Gründung des Institutes in Bad Nauheim wurde außerdem ein weltweit anerkanntes Forschungszentrum ins Leben gerufen, das eine Vielzahl von interessierten Kollegen und Stipendiaten aufnahm. Unter vielen anderen, durfte auch ich von seiner Inspiration, seiner systematischen und analytischen Denkweise und seiner unermüdlichen Stimulanz profitieren. Mit der 80-jährigen Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung verbindet Prof. Schaper seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Geschäftsführer von 1976–1989.