Pneumologie 2014; 68 - V542
DOI: 10.1055/s-0034-1367938

Schlafbezogene Atmungsstörungen bei Patienten mit chronisch diastolischer Herzinsuffizienz

C Schöbel 1, C Heupel 1, G Baumann 1, K Stangl 1, T Penzel 2
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, Med. Klinik m.S. Kardiologie und Angiologie
  • 2Charité Universitätsmedizin Berlin; Schlafmedizinisches Zentrum

Hintergrund:

In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Patienten mit bestehender chronischer Herzinsuffizienz in hohem Maße an einer schlafbezogenen Atmungsstörung leiden. In den meisten Publikationen wurden Patienten mit einer chronisch systolischen Herzinsuffizienz untersucht. Daneben rückt die chronisch diastolische Herzschwäche zunehmend in den Fokus des klinischen Interesses. Hier zeigen sich bei erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion die klinischen Zeichen einer Herzinsuffizienz. In dieser Pilotstudie sollen Patienten mit einer chronisch diastolischen Herzinsuffizienz auf schlafbezogene Atmungsstörungen mittels einer 6-Kanal-Polygrafie gescreent werden.

Methoden:

Es wurden 50 Patienten (19 Männer und 31 Frauen; Alter 63,1 ± 9,6; BMI 29,2 ± 5, LVEF (%)= 57,7 ± 5,6) mit echokardiographisch besätigter diastolischer Dysfunktion und Zeichen einer chronischen Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium>= II) in diese monozentrische, prospektive Studie eingeschlossen. Neben einer nächtlichen 6 Kanal-Polygrafie erfolgte eine transthorakale Echokardiografie.

Ergebnisse:

Die Polygrafie wies bei 28/50 Patienten (56%, AHI/h 12,2 ± 6,9, cut off von 5) auf eine bestehende SBAS hin (mild n = 10; moderat n = 10, schwer n = 8). Echokardiographisch zeigte sich bei 39 Patienten eine diastolische Dysfunktion Grad 1, 11 Patienten wiesen Zeichen einer Pseudorelaxation (diastolische Funktionsstörung Grad 2) auf. Alle Patienten zeigten Symptome einer HFNEF im Sinne einer Belastungsdyspnoe (32 Patienten mit NYHA II, 18 Patienten mit NYHA III), wobei jeweils kein Hinweis auf eine pulmonale Genese bestand.

Schlussfolgerung:

Polygraphisch konnte eine hohe Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen bei Patienten mit chronisch diastolischer Herzinsuffizienz gezeigt werden. Im weiteren Verlauf werden Patienten mit Hinweis auf eine relevante schlafbezogene Atmungsstörung einer weiterführenden polysomnographischen Diagnostik mit ggf. Einleitung einer spezifischen Therapie zugeführt. Eine schlafmedizinische Diagnostik ist bei Patienten mit Verdacht auf eine chronisch diastolische Herzinsuffizienz unabhängig beklagter Beschwerden sinnvoll.