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DOI: 10.1055/s-0034-1367931
Die Häufigkeit von Pneumocystis jiroveci bei Patienten mit Lungenkrebs, interstitiellen Lungenerkrankungen und anderen schweren pulmonalen Krankheitsbildern
Der Nachweis von Pneumocystis jiroveci kann mit schwerer Pneumonie (PJP) einhergehen, doch tritt Pneumocystis oft als Kolonisation ohne klinische Erkrankung auf. Der direkte Nachweis ist wenig sensitiv, einfache PCR- Methoden korrelieren bei positivem Ergebnis häufig nicht mit klinischer Erkrankung. Eine bessere Korrelation von P. jiroveci- Nachweis und Erkrankung können semiquantitative Verfahren bieten.
Wir untersuchten ein gemischtes pneumologisches Patientenkollektiv mit schweren pulmonalen Erkrankungen, die differentialdiagnostisch mit PCP vereinbar waren. Von allen Patienten wurden bronchoskopische Materialien gewonnen und mittels in-house nested PCR auf P. jiroveci-DNA untersucht.
Die Ergebnisse wurden semiquantitativ dargestellt (negativ, schwach pos., positiv, stark pos.). Von 124 Patienten wurden Bronchialsekret oder BAL gewonnen (39 interstitielle Lungenerkrankungen (ILD), 23 Lungenkarzinome, 18 Pneumonien, 9 COPD, 6 Bronchiektasen, 4 Sarkoidose, 1 HIV/AIDS, 22 andere Erkrankungen). In 17 (13,7%) Fällen gelang der P. jiroveci-DNA-Nachweis (5 stark positiv = Gruppe 1, 7 positiv = Gruppe 2, 5 schwach positiv = Gruppe 3), am häufigsten Lungenkarzinom (n = 10), seltener bei ILD (n = 3), COPD (n = 1), HIV/AIDS (n = 1), anderen (n = 2). In allen Gruppen waren die meisten Fälle Lungenkarzinom (n = 3/4/3), seltener ILD (0/2/1), COPD (0/1/0), HIV (1/0/0), andere (1/0/1). Alle Patienten in Gruppe 1 hatten als Risiko eine mindestens moderate Immunsuppression (Prednisolon > 10 mg +/- Azathioprin od. MTX, zytostatische Chemotherapie, HIV), 4/7 Patienten in Gruppe 2, 3/4 Patienten in Gruppe 3. Die Höhe der LDH unterschied nicht zwischen den Gruppen 1 – 3 und nicht zwischen P. jiroveci-positiven und -negativen Patienten.
P. jiroveci ist häufig mit (sehr) hohen DNA-Titern in Patienten mit schweren pulmonalen Erkrankungen nachzuweisen, deutlich häufiger bei Lungenkarzinom als bei ILD. PJP ist eine relevante Differentialdiagnose bei Patienten mit schweren Lungenerkrankungen und mindestens moderatem Risiko durch Immunsuppression.