Pneumologie 2014; 68 - P161
DOI: 10.1055/s-0034-1367912

Erstbeschreibung und Charakterisierung einer pulmonalen Alveolarproteinose bei einer Katze

D Theegarten 1, V Szatmári 2, M Griese 3, F Bonella 4
  • 1Institut für Pathologie und Neuropathologie; Universitätsklinikum Essen
  • 2Department of Clinical Sciences of Companion Animals, Faculty of Veterinary Medicine, Utrecht University, The Netherlands
  • 3Dr. von Haunersches Kinderspital, Universität München
  • 4Abt. Pneumologie/Allergologie, Ruhrlandklinik, Universitätsklinik, Universität Duisburg-Essen

Einleitung: Die pulmonale Alveolarproteinose (PAP) ist eine seltene und heterogene Gruppe von Erkrankungen, die durch die Deposition großer Mengen von Phospholipoproteinen in den Alveolen gekennzeichnet ist. Beim Menschen kommt die PAP mit einer Inzidenz von bis zu 6 Fällen pro 1 Million Einwohner vor. Die PAP wurde bisher bei Mäusen, Primaten und Hunden beschrieben.

Fallbericht: Im beschriebenen Fall erkrankte eine 8 Monate alte Hauskatze an einer chronischen Tachypnoe und Belastungsdyspnoe. Die radiologischen, bronchoskopischen, computertomographischen, histopathologischen und elektronenmikroskopischen Befunde entsprachen denen einer humanen PAP: die BAL war makroskopisch milchig, lichtmikroskopisch konnten Schaummakrophagen und ein PAS-positives Material in den Alveolen gesehen werden. Klinisch und serologisch ergaben sich keine Anhaltspunkte für ein Infektgeschehen. GM-CSF Autoantikörper fanden sich nicht. Elektronenmikroskopisch konnten kristalline Einschlüsse sowie in der energie-dispersiven Röntgenmikronanalyse Silizium und Spuren von Arsen nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Erstmals konnte eine feline PAP beschrieben werden. Wahrscheinlich liegt hierbei eine sekundäre Form vor. Die Siliziumdioxidinstillation ist ein Modell für die PAP bei Ratten und auch als Ursache einer sekundären PAP beim Menschen bekannt.