Pneumologie 2014; 68 - P264
DOI: 10.1055/s-0034-1367892

Erste Erfahrungen mit Bedaquiline in der Behandlung von Patienten mit XDR-Tuberkulose

D Krieger 1, N Schönfeld 1, R Otto-Knapp 1, K Starzacher 1, TG Blum 1, H Mauch 2, H Rüssmann 2, TT Bauer 1
  • 1Klinik für Pneumologie, Lungenklinik Heckeshorn, Helios Klinikum Emil von Behring, Berlin
  • 2Institut für Mikrobiologie, Immunologie u. Laboratoriumsmedizin, Helios Klinikum Emil von Behring, Berlin

Einleitung: Die Entwicklung von Resistenzen bei M. tuberculosis ist besorgniserregend. Die WHO befürchtet, dass 5% aller MDR-Tuberkulosen einen XDR-Resistenz-Typ vorweisen. Eine besondere Bedeutung liegt in Entwicklung, Umgang und Erfahrung mit neuen, wirksamen Medikamenten. Bedaquiline (TMC 207) ist ein neues Medikament, das in den USA für die Behandlung der Tuberkulose bereits zugelassen wurde. Es ist der Familie der Diarylquinoline zugehörig und inhibiert die mykobakterielle ATP-Synthase.

Methode: Bedaquiline verabreichten wir im Rahmen eines „Compassionate Use“-Programms erstmals an zwei Patienten (männl. 41J., weibl. 25J.) mit der Diagnose einer XDR-Tuberkulose, die sich in unserer stationären Behandlung befanden. Engmaschig erfolgten Beurteilung des Allgemeinbefindens, EKG-Kontrollen, Blutentnahmen und Sputumdiagnostik.

Ergebnisse: In der Initialphase traten leichte Bauchbeschwerden sowie allgemeines Schwächegefühl auf, im weiteren Verlauf legten sich diese Symptome; andere, nur auf das Bedaquiline zurückzuführende Nebenwirkungen konnten wir nicht beobachten. Höhergradige Herzrythmusstörungen und/oder relevante cQT-Zeit Verlängerungen traten nicht auf. Blutbild wie Laborchemie (insbesondere Leberwerte und Kreatininkinase) blieben stabil.

Schlussfolgerung: Wir fanden eine gute Verträglichkeit bei den von uns beobachteten zwei Patienten. cQT-Zeitverlängerungen oder andere relevante Nebenwirkungen beobachteten wir nicht.