Pneumologie 2014; 68 - P113
DOI: 10.1055/s-0034-1367881

Transition im Disease Management Program (DMP) – Altersspezische Unterschiede am Beispiel der medikamentösen Versorgung der Teilnehmer am DMP Asthma bronchiale in der Region Nordrhein

A Weber 1, S Groos 2, B Hagen 2, J Kretschmann 2, L Altenhofen 2
  • 1Dmp Projektbüro
  • 2Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung

Fragestellung:

Es wird überprüft, in wie fern Differenzen in der medikamentösen Behandlung der unter 18-jährigen Patienten sowie erwachsenen DMP-Teilnehmern existieren.

Methoden:

Univariate Auswertungen analysieren die medikamentöse Verordnung der Ende des Jahres 2012 eingeschriebenen DMP-Teilnehmer (n = 93.064) in Abhängigkeit vom Alter der Patienten.

Zudem werden Kaplan-Meier-Schätzungen bezüglich des Zeitintervalls zu einer initialen Dauerverordnung (M2Q-Kriterium) der jeweiligen Pharmakotherapie durchgeführt. Betrachtet werden retrospektiv alle seit DMP-Beginn eingeschriebenen Patienten (n = 15079).

Ergebnisse:

Es zeigt sich, dass deutliche Unterschiede im Verordnungsverhalten von kurz- und langwirksamen Beta II-Sympathomimetika (SABA und LABA) sowie inhalativen Glukokortikosteroiden (ICS) zwischen Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen bestehen. SABA wird Erwachsenen seltener, ICS und LABA häufiger verordnet. Weitere Analysen belegen den Einfluss der fachärztlichen Betreuung sowie der Asthmasymptomatik auf die Verordnung.

Weitere zeitbezogene Auswertungen (Kaplan-Meier) legen dar, dass eine medikamentöse Dauertherapie bei einem Großteil der Patienten bereits bei DMP-Einschreibung initiiert worden ist. Wird initial keine Medikation verordnet erfolgt bei Kindern und Jugendlichen eine SABA- sowie eine ICS-Verordnung durchschnittlich nach sechs Monaten. Eine LABA-Verordnung erfolgt nach durchschnittlich neun Monaten. Bei Erwachsenen wird im Schnitt SABA, ICS und LABA jeweils nach neun Monaten verordnet. Eine häufige Asthmasymptomatik und das Vorliegen stationärer Notfälle sind erklärende Variablen zu einer früher medikamentösen Verordnung.

Fazit:

Es zeigen sich altersassoziierte Unterschiede in der medikamentösen Therapie im Übergang ins Erwachsenenalter.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die altersspezifischen Unterschiede in der Medikation vermutlich unter anderem durch Unterschiede im unterschiedlich ausgeprägten Kontrollgrad der Erkrankung zu begründen sind.