CT quantitative Prädiktoren für ein Ansprechen auf eine endobronchiale Ventilimplantation bei Patienten mit schwerem Lungenemphysem

Einleitung:

Durch eine endobronchiale Ventilimplantation (ELVR) lässt sich bei Patienten mit schwerem Lungenemphysem die Lungenfunktion und Belastbarkeit sowie die Lebensqualität verbessern. Eine defizile Patientenselektion ist für eine erfolgreiches Ansprechen auf die Therapie entscheidend. Es stellt sich die Frage, inwieweit CT-Daten Prädiktoren für ein besseres Outcome bereit stellen können.

Material:

In einer retrospektiven Analyse wurden die Computertomografien (CT) von 183 Patienten mit schwerem Emphysem vor und 3 Monaten nach ELVR ausgewertet. Eine Volumenminderung des behandelnden Lappens (TLVR) > 350 ml wurde als positives Ergebnis gewertet. 35 verschiedene CT-Variablen wurden in einer logistischen Regressionsanalyse untersucht.

Ergebnisse:

Die Fissurenintegrität (FI; p < 0,0001), das Verhältnis des prozentualen Gefäßvolumens zwischen Ober- und Unterlappen der behandelten Lunge (OL/UL Gefäßratio; p = 0,025) und sowie der Low Attenuation Clusters (LAC; p = 0,137) sind die Hauptprädiktoren für ein erfolgreiches Ansprechen, des Outcomes einer ELVR. Das OL/UL-Gefäßverhältnis stellt dabei einen neuen Index der Krankheitsheterogenität dar. Die Odds Ratio eines positiven Ergebnisses bei ELVR erhöht sich um das 1,24fache für jede 5% Steigerung der FI, um das 2,07fache wenn das OL/UL-Gefäßverhältnis ≥0,975 beträgt, und um das 1,75fache wenn LAC >-1,22. Der AUC für das Gesamtmodel (3 Prädiktoren) und für das Modell mit nur 2 Prädiktoren (OL/UL-Gefäßverhältnis, LAC) beträgt 0,72 bzw 0,66.

Schlussfolgerung:

CT-quantitative Parameter korrelieren mit der Lungenvolumenreduktion nach einer ELVR. Neben der Fissurenanalyse stellen das OL/UL-Gefäßverhältnis sowie der LAC weitere Prädiktoren für eine erfolgreiches Ansprechen auf eine Ventiltherapie dar. Die Kombination der Parameter für eine verbesserte Patientenselektion muss aber in einer größeren Kohorte überprüft werden.