Pneumologie 2014; 68 - P52
DOI: 10.1055/s-0034-1367852

Kavernöse pulmonale Zygomykose mit letaler Gefäßarrosion nach Nierentransplantation

H Reis 1, T Hager 1, O Witzke 2, D Theegarten 1
  • 1Institut für Pathologie und Neuropathologie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
  • 2Klinik für Nephrologie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen

Hintergrund: Die Nierentransplantation (Ntx) zählt zu den weit verbreiteten Transplantationsverfahren. Trotzdem treten manchmal unerwartete Komplikationen auf.

Fallbericht: Bei einem 46 Jahren alten Patienten wurde eine Ntx wegen einer seit 7 Jahren bestehenden interstitiellen Nephritis mit terminaler Niereninsuffizienz durchgeführt. Sechs Wochen post-Ntx entwickelten sich eine Cytomegalie-Virus Reaktivierung und eine zelluläre Abstoßung (Grad 2). Eine ATG-Therapie wurde durchgeführt. Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein Lungenabszess mit zunehmender Verschlechterung. Der Tod trat unter den Zeichen einer perakuten Lungenblutung ein. Bei der Sektion fanden sich eine 11 cm große Kaverne im linken Oberlappen mit einer Pilzbesiedlung vom Typ der Zygomykose (Z.) sowie eine pulmonalarterielle Gefäßarrosion als Todesursache.

Schlussfolgerung: Die Z. hat in den vergangenen Jahren steigende Bedeutung erlangt. Sie liegt bezüglich der Häufigkeit hinter der Candida- und Aspergillus-Infektion. Die Lunge ist der zweithäufigste Manifestationsort. Die akute Gefäßarrosion stellt eine mögliche Todesursache dar. Die Gesamtmortalität der pulmonalen Form der Z. wird mit 50 bis 70% angegeben.