Pneumologie 2014; 68 - P54
DOI: 10.1055/s-0034-1367836

Intervall versus kontinuierliches Ausdauertraining bei COPD-Patienten: eine Studie im Cross-over Design

M Spielmanns 1, A Winkler 2, C Fuchs-Bergsma 2, K Baum 3
  • 1St. Remigius Krankenhaus, Medizinische Klinik, Leverkusen
  • 2St. Remigius Krankenhaus Leverkusen
  • 3Trainingsinstitut Prof. Baum, Köln

Einleitung: Ein regelmäßiges körperliches Training zählt zu den Grundpfeilern der nicht-medikamentösen Therapie der COPD. Bisher nicht eindeutig geklärt ist die Frage, ob COPD Patienten mit einer konstanten Belastungsintensität oder mit einem Intervalltraining trainieren sollten. In dieser Studie unterzogen sich die Patienten einem strukturiertem Training von steigender Intensität und 24 wöchiger Dauer. Hierbei wurden im Cross-over-Design die beiden Trainingsmethoden verglichen.

Methode: 36 Patienten mit einer moderaten bis schweren COPD trainierten 3 mal pro Woche über 30 Minuten auf dem Fahrradergometer. Im Cross-over-design wurde zunächst mit der kontinuierlichen Ausdauermethode trainiert und nach 12 Wochen mit der Intervallmethode das Training fortgesetzt oder umgekehrt. Zur Vergleichbarkeit der Gruppen wurde die Gesamtarbeit gleich groß gehalten. Die Belastungsintensität wurde alle 3 Wochen um 5% gesteigert. Lungenfunktion, Spiroergometrie, 6-MWT und Lebensqualität (SF-36) wurde zu Beginn, nach 12 und 24 Wochen gemessen.

Table 1: Duration and intensity of training. The intensity was adjusted according to the results before (weeks 1 – 12) and after 12 weeks of training (weeks 13 – 24)

Week

Duration (min) and Intensity (% WLmax)

Continuous load

Interval load

1 – 3

13 – 15

30 min 70%

6 x (4 min 60% + 1 min 110%)

4 – 6

16 – 18

30 min 75%

6 x (4 min 65% + 1 min 115%)

7 – 9

19 – 21

30 min 80%

6 x (4 min 70% + 1 min 120%)

10 – 12

22 – 24

30 min 85%

6 x (4 min 75% + 1 min 125%)

Ergebnisse: Unabhängig von der Trainingsmethode verbesserte sich die Lebensqualität, die Gehstrecke im 6-MWT, die maximale Sauerstoffaufnahme und die maximale Belastbarkeit in der Spiroergometrie in den Messungen nach 12-wöchigem Training signifikant. Eine weitere signifikante Verbesserung bis zum Ende der Studie wurde nicht mehr gesehen. Die Bevorzugung einer Trainingsart war unter der Teilnehmern nicht zu erkennen.

Diskussion: Die Ergebnisse lassen vermuten, dass die Art der Trainingsmethode keinen Einfluss auf den Trainingsgewinn bei COPD-Patienten hat. Gemäß der Ergebnisse der Studie ist die Akzentuierung einer der beiden untersuchten Trainingsformen demnach weder subjektiv noch objektiv notwendig.