Pneumologie 2014; 68 - P40
DOI: 10.1055/s-0034-1367814

Postinterventionelle Krankenhausmorbidität und -mortalität nach Stentimplantation bei Tumoren der zentralen Atemwege

DF Heigener 1, N Reinmuth 1, A Hermes 1, M Reck 1
  • 1Lungenclinic Großhansdorf GmbH; Onkologischer Schwerpunkt

Hintergrund: Zentrale Atemwegsstenosen oder Fistelbildungen durch maligne Tumoren sind thoraxonkologische Notfälle mit ernster Prognose. Die Einlage eines Atemwegsstents ist häufig die einzige Therapieoption.

Material und Methoden: Retrospektive Auswertung der zwischen 6/2008 und 8/2013 durchgeführten Stenteinlagen am onkologischen Schwerpunkt der LungenClinic Grosshansdorf bezüglich der postinterventionellen Sterblichkeit während des entsprechenden Klinikaufenthaltes.

Ergebnisse: Zwischen 6/2008 und 8/2013 wurde bei 43 Patientinnen und Patienten ein Atemwegsstent implantiert. In 29 Fällen (67%) lag ein Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom, in 9% ein Kleinzelliges Lungenkarzinom, in 14% ein Ösophaguskarzinom und in 9% sonstige maligne Ursachen (je ein Lymphom, Pleuramesotheliom, Metastasen eines Mammakarzinomes und ein „Cancer of unknown primary“) vor. Indikation für den Stent war in 38 Fällen (88,3%) eine Stenose, in 4 Fällen (9,3%) Fisteln und in einem Fall (2,3%) eine pulmonale Blutung. Die Stenteinlage misslang in einem Fall. In 15 Fällen (34,8%) traten Komplikationen auf: In 6 Fällen (13,9%) eine Sekretretention, 3 Dislokationen (6,9%), ein Narkoseüberhang (2,3%) und in 5 Fällen (11,6%) konnte die primäre Problematik nicht behoben werden. 5 Patienten (12%) verstarben postinterventionell im Krankenhaus unter dem Bild der respiratorischen Insuffizienz.

Schlussfolgerung: Die Stentimplantation ist bei sorgfältiger Indikationsstellung ein Verfahren mit vertretbarer postinterventioneller Morbidität und Mortalität