Monozentrische Outcomedaten von der prolongierten Beatmung von 2007 bis 2011

Im Krankenhaus Kloster Grafschaft wird seit 1990 die Entwöhnung von der Langzeitbeatmung als besonderer, überregionaler Schwerpunkt betrieben. Von 2007 – 11 wurden in einer großen Datenbank zahlreiche Parameter der Patienten erfasst.

Methode: Prolongiertes Weaning wurde definiert mit einer Vorbeatmungszeit von mehr als 7 Tagen sowie mind. 2 erfolglosen Weaningversuchen in der verlegenden Klinik.

Ergebnisse und Diskussion: Von 916 erfassten Weaningpatienten konnten 867 ausgewertet werden, da hier der Datensatz und die Vorbeatmungszeit ausreichend waren. Alter 70J (63 – 76)*; 538 m. 98,5% waren bei Übernahme tracheotomiert. Hauptdiagnose in 100% hyperkapnische Insuffizienz (J96.11). Ursächlich dafür: COPD 69,8%; Herzinsuff. 12,6%. Thorakorestriktion 8,4%, OHS 3,5%, ARDS 2,9% und andere 3,7%. Nach DRG verschlüsselte Nebendiagnosen im Mittel 15,1/Patient. 28% waren postoperativ.

Beatmungszeit vor Verlegung 41 d (27 – 61,3)*. 616 (71,1%) wurden erfolgreich entwöhnt Von diesen 42% mit NIV, 26,7% mit LTOT entlassen. Die NIV führte in 70,3% zur Normokapnie. Von den 251 (28,9%) nicht Entwöhnten wurde 42% entlassen oder weiter verlegt. 144 sind gestorben, davon 48 infolge ihrer Grunderkrankung oder Komplikationen. Bei 96 stand die Palliation im Vordergrund (54 Therpie unverändert, 35 withholding, 7 withdrawing)

Die Weaningzeit bis zur Anlage Platzhalter oder Extubation betrug 8 d (5 – 14)*, nach DRG-Kodierrichtlinien (mit NIV-Zeit) 13,4 d (7,5 – 21,7)*. *Median (Quartil)

Zusammenfassend sind im Krankenhaus Kloster Grafschaft die Erfolgsraten der Entwöhnung von der prolongierten Beatmung hoch. Trotz langer Vorbeatmungszeit von ca. 6 Wochen war die Entwöhnunsgzeit mit unter 2 Wochen kurz.