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DOI: 10.1055/s-0034-1367798
Therapierefraktärer cerebraler Krampfanfall, ein Fall für den Beatmungsmediziner?
Einleitung: Die COPD und Emphysem kann durch ein Missverhältnis zwischen Kapazität und Belastung der muskulären Atempumpe zur ventilatorischen Insuffizienz mit konsekutiver Hyperkapnie führen.
Ablauf: 65-jährige Patientin, seit langem langsam progrediente Dyspnoe, in den letzten Tagen massive Verschlechterung. Bei Aufnahme in unserer Notfallambulanz somnolent- stuporöse Patientin, cyanotisch, kaltschweissig. Periphere Sättigung < 60%. Notfallmässige Intubation durch den Ambulanzarzt, Verlegung auf die Allgemeine Intensivstation, erste BGA unter invasiver Beatmung: pH 7,25, pCO2 90 mmHg, HCO3 36 mmol/l.
Trotz invasiver Beatmung perstierende Hyperkapnie, daneben entwickelte die Patientin zunächst therapierefraktäre cerebrale Krampfäquivalente, nach Einleitung einer antikonvulsiven Therapie partielles Sistieren der Ereignisse.
Vorgehen: Übernahme der Patientin auf unsere Beatmungseinheit, Modifikation der Beatmung (PCV: IPAP 35 EPAP 0 AF 20 Tg nein), durchgehende Normokapnie, Beenden der Analgosedierung, Beenden der antikonvulsiven Therapie. Extubation und überlappende Einleitung einer NIV. Rö-Th + CT – Thorax: COPD und Emphysem, Lungenfunktionell schwerste Obstruktion (FEV1 29%), schwerste Überblähung.
Diskussion: Bei der Patient bestand eine schwere Hyperkapnie auf dem Boden einer ventilatorischen Insuffizienz bei COPD und Emphysem, trotz invasiver Beatmung persistierende Hyperkapnie, dieses führte zu den cerebralen Ereignissen, nach Optimierung der Beatmung durchgehende Normokapnie, Sistieren der Krampfanfälle auch nach Beendigung der antikonvulsiven Therapie.