Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2014; 4(1): 1
DOI: 10.1055/s-0034-1367676
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Vom richtigen Gewicht

Daniela Erhard
,
Peter Galle
,
Götz Geldner
,
Alfred Königsrainer
,
Frank-Gerald Pajonk
,
Julia Rojahn
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 February 2014 (online)

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir wissen ja nicht, wie es mit Ihren Vorsätzen für das neue Jahr aussieht, aber wenn man einer Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit glaubt, wollen die meisten u. a. etwas für ihre Gesundheit tun.

  • 52 % der Befragten wollen sich mehr bewegen,

  • 47 % wollen sich gesünder ernähren und

  • immerhin noch 31 % wollen abnehmen.

Same procedure as last year? Same procedure as every year! Denn so ungefähr fallen die Werte seit Jahren bei dieser Art von Umfragen aus.

Aus medizinischer Sicht sind solche Vorsätze zu begrüßen. Leider verwirklichen aber nur die wenigsten ihre Ziele. Im wahrsten Sinne des Wortes „schwer“ haben es dabei stark übergewichtige Personen – für sie kann schon eine niedrige Bewegungsintensität wie Treppensteigen eine große Belastung sein. Entsprechend hoch ist die Hemmschwelle, es überhaupt zu versuchen. Nur mit einer kalorienreduzierten Diät allein wird das Abnehmen allerdings zu einer frustrierenden Angelegenheit.

Ohne professionelle Hilfe und Unterstützung kommt man hier nicht weiter. Und sie ist dringend nötig: Bereits jetzt bringt mehr als die Hälfte der Bevölkerung zu viele Kilos auf die Waage, auch unter Kindern ist Übergewicht inzwischen verbreitet. Tendenz steigend.

Was Sie als Arzt über die verschiedenen Therapieoptionen bei Adipositas wissen sollten, erfahren Sie in unserem Titelthema ab S. 18. Darin stellen unsere Autoren Ihnen die Grundkonzepte der konservativen Behandlung vor, schenken aber auch der operativen Therapie große Beachtung. Denn sie bietet bei massiver Fettsucht derzeit die beste Chance, das Körpergewicht dauerhaft zu reduzieren.

Interessant sind übrigens auch die Ergebnisse zweier Studien des Heidelberger Max-Weber-Instituts: Die dortigen Sozialwissenschaftler fanden heraus, dass Männer und Frauen viel weniger Sport treiben, sobald sie ihr Single-Dasein aufgeben und in einer festen Partnerschaft leben. Eheleute seien am stärksten betroffen – ihr Body-Mass-Index liege auch höher als der von Partnern, die nicht zusammen wohnen.

Allerdings hoffen wir, dass Sie daraus nicht vorschnell neue „Therapiemöglichkeiten“ ableiten.

Ihre Herausgeber und Ihre Redaktion

Herausgeber

P. Galle, Mainz

G. Geldner, Ludwigsburg

A. Königsrainer, Tübingen

F.-G. B. Pajonk, Schäftlarn

Experten-Panel

P. Berlit, Essen

S. Bleich, Hannover

J. Bossenmayer, Stuttgart

H.- P. Bruch, Lübeck

M. Christ, Nürnberg

B. Debong, Karlsruhe

J. Glatzle, Tübingen

T. Hemmerling, Montreal

D. F. Hollo, Celle

J. Riemann, Ludwigshafen

Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern, Hannover

Redaktion

Dr. Daniela Erhard

Georg Thieme Verlag KG

Rüdigerstraße 14 74069 Stuttgart

E-Mail: legeartis@thieme.de