Übersicht
Das Modell der Informierten Zustimmung bietet Trans*-Menschen einen alternativen Zugang
zur gegengeschlechtlichen Hormonbehandlung. Um die gegengeschlechtliche Hormonbehandlung
beginnen zu können, muss nach Maßgabe dieses Modells keine Psychotherapie durchgeführt
werden. In der Folge reduzieren sich – je nach Gesundheitssystem – finanzielle Belastungen
sowie Verzögerungen beim Zugang zu geschlechtsangleichenden Behandlungsmaßnahmen.
Statt einer Fachkraft für psychische Gesundheit ist die primäre Gesundheitsfachkraft
für das erste Erfassen der psychischen Gesundheit verantwortlich, und stellt fest,
ob der_die Klient_in eine informierte Zustimmung zur angestrebten Behandlung geben
kann. Das Modell der Informierten Zustimmung wird im Callen-Lorde Community Health Center seit mehr als zwanzig Jahren angewandt. Das Modell integriert die Trans*-Gesundheitsversorgung
in die allgemeinmedizinische Grundversorgung und betont auf diese Weise deren ganzheitlichen
Charakter. Das Modell der Informierten Zustimmung steht im Einklang mit der 7. Version
der Versorgungsempfehlungen der World Professional Association for Transgender Health. Eine Überprüfung der Daten von N = 1714 Patienten für einen Zeitraum von zwei Jahren
ergab weder ein Bedauern der Entscheidung noch eine Umkehr geschlechtsangleichender
Operationen.
Schlüsselwörter
Geschlechtsidentität - Informierte Zustimmung - Transgender - Transsexualität