Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2013; 02(06): 722-723
DOI: 10.1055/s-0033-1363729
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Zur periradikulären Therapie

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Publication Date:
09 January 2014 (online)

In der Oktober-Ausgabe der OUMN veröffentlichten wir einen Beitrag über die strahlungsfreie periradikuläre Therapie. Dazu erreichte uns ein Leserbrief von PD Dr. Christof Birkenmaier. Diesen und eine Antwort der AG Schmerztherapie in der Orthopädie und Unfallchirurgie veröffentlichen wir an dieser Stelle.

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Der Beitrag „PRT sichern – orthopädische Schmerztherapie ausbauen“ erschien in der Oktober-Ausgabe der „Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“, Seite 537 ff.

Der oben angegebene Artikel in der aktuellen Ausgabe ist bedauerlicherweise in mehrerer Hinsicht irreführend und unvollständig recherchiert. Daher möchte ich in Form eines kurzen Leserbriefes Folgendes als Ergänzung zu bedenken geben:

  • Die PRT-Methode nach Krämer ist zwar im deutschsprachigen Raum weit verbreitet (unter anderem auch durch die IGOST), jedoch nicht durch adäquate wissenschaftliche Arbeiten/Publikationen ausreichend validiert.

  • Die PRT in einem Computertomografen ist – was publizierte Studien anbelangt – ebenfalls nicht der „Goldstandard“ für Nervenwurzelblockaden bzw. periradikuläre Therapien.

  • Dieses sind die Fluoroskopie-gestützten und durch Kontrastmittel kontrollierten transforaminalen und interlaminären Injektionstechniken, welche international betrachtet und auf Basis der verfügbaren Literatur sowohl die wissenschaftlich am besten untersuchten als auch am häufigsten angewendeten Methoden darstellen.

  • Da je nach Studie zwischen 5 und 19 Prozent aller Injektionsnadeln trotz negativen Aspirationstests primär intravaskulär liegen, ist die Kontrastmittelkontrolle eine wichtige Maßnahme zur Komplikationsvermeidung. Bei diagnostischen Injektionen ist sie unverzichtbar.

Dementsprechend gehen die aktuellen Bestrebungen zur „Sicherung der PRT“ einen aus objektiv wissenschaftlicher Sicht nicht begründbaren und vor allem durch Interessensgruppen bestimmten nationalen Sonderweg, der nicht dem Wohl der Patienten dient.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Christof Birkenmaier