Der Klinikarzt 2013; 42(10): 438
DOI: 10.1055/s-0033-1361805
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Interview – Therapiebedarf und -ziele beim Systemischen Lupus Erythematodes (SLE)

Matthias Schneider
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Publication Date:
12 November 2013 (online)

Lupus erythematodes (LE) ist eine Autoimmunkrankheit, die zu den entzündlich rheumatischen Erkrankungen und dort zu den „Kollagenosen” gehört. Es werden 2 Hauptformen unterschieden: Der Hautlupus und der systemische Lupus erythematodes (SLE). Letzterer ist die häufigste Form des Lupus erythematodes. Neben der Haut und den Gelenken können auch alle weitere Organsysteme betroffen sein. Die typische Hautrötung im Gesicht (Schmetterlingserythem) tritt nur bei weniger als der Hälfte der SLE-Betroffenen auf.

Früher sind viele Betroffene schnell an den Folgen des SLE verstorben, heute ist der systemische Lupus Erythematodes (SLE) eine chronische Erkrankung. Das führt zu neuen Herausforderungen, vor allem die akkumulierte Krankheitsaktivität als auch die dauerhafte immunsuppressive Medikation verursachen zunehmend eine irreversible Schädigung beteiligter Organe und der Gefäße – je aktiver die Erkrankung und je intensiver die Medikation, desto früher und ausgeprägter ist das Risiko für einen Schaden. Viele SLE-Patienten werden trotz existierender Alternativen nicht optimal behandelt und das therapeutische Spektrum wird nicht voll ausgeschöpft. Wir befragten Herrn Prof. Dr. med. Matthias Schneider, Direktor der Poliklinik für Rheumatologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) und Sprecher des Kuratoriums der Lupus-Stiftung zu dieser Situation. Prof. Schneider hat im Bereich Lupus erythematodes zur Entwicklung der ACR-Response-Kriterien beigetragen und engagiert sich in der Entwicklung der Eular-Recommendations zum Lupus.