Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po14_3
DOI: 10.1055/s-0033-1361473

Frühe versus späte Intervention bei monochorialen Zwillingsschwangerschaften mit TRAP-Sequenz

D Holst 1, C Berg 1, 2, M Mallmann 1, I Gottschalk 2, U Gembruch 1, A Geipel 1
  • 1Unifrauenklinik Bonn, Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Bonn, Germany
  • 2Unifrauenklinik Köln, Pränatale Medizin und gynäkologische Sonografie, Köln, Germany

Fragestellung: Vergleich zweier unterschiedlicher Therapieansätze bei pränatal diagnostizierten TRAP-Sequenzen (twin reversed arterial Perfusion) monochorialer Gemini

Methodik: Retrospektive Analyse aller in einem Zentrum diagnostizierten Fälle mit TRAP-Sequenz über einen Zeitraum von zehn Jahren. Vor 2010 (Gruppe A) wurde allen Fälle expektativ bis zum Gestationsalter von 19 Schwangerschaftswochen behandelt. Danach konnten die Patientinnen zwischen zwei Behandlungsarmen, RFA (Radiofrequenzablation) oder weiterhin expektativem Vorgehen wählen. Seit 2010 (Gruppe B) wurde allen Patientinnen eine interstitielle Laserbehandlung ab dem Zeitpunkt der Diagnose (frühestens 12 Schwangerschaftswochen) oder expektatives Vorgehen angeboten.

Ergebnis: 41 Fälle wurden in die Studie eingeschlossen. In Gruppe A wurden 23 Fälle mit 19,91 ± 6,3 Schwangerschaftswochen diagnostiziert. 16 Patientinnen wurden expektativ (13 überlebende pump twins, 81%), 6 mittels RFA zum Diagnosezeitpunkt und eine mittels RFA im weiteren Schwangerschaftsverlauf behandelt (6 überlebende pump twins, 86%)

In Gruppe B wurden 18 Fälle mit 16,68 ± 4,7 Schwangerschaftswochen diagnostiziert. 6 Patientinnen wählten expektatives Vorgehen (5 überlebende pump twins, 83%) und 12 erhielten eine interstitielle Lasertherapie zum Zeitpunkt der Diagnose (9 überlebende pump twins, 75%). Die Fehlgeburenrate war in beiden Gruppen nicht unterschiedlich (3/23 vs. 4/18; p = 0,3). In Gruppe B war die Anzahl an vorzeitigem Blasensprung und Frühgeburtlichkeit < 34 Schwangerschaftswochen signifikant geringer, während das Gestationsalter bei Geburt sowie das Geburtsgewicht signifikant höher waren.

Schlussfolgerung: Unsere Studie zeigt, dass eine frühe Intervention mittels interstitiellem Laser zu einem deutlich verbesserten fetalen outcome, verglichen mit RFA oder expektativem Vorgehen, führt. Aufgrund unserer Daten befürworten wir daher eine prophylaktische intrafetale Laserintervention ab 12 Schwangerschaftswochen.