Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po10_1
DOI: 10.1055/s-0033-1361446

Der Entwicklungsstatus im Alter von 2 Jahren bei NEC Patienten nach chirurgischer vs. konservativer Behandlung

S Bakhtiar 1, U Rolle 2, R Dewitz 3, R Schlößer 1, A Allendorf 1
  • 1Universitätsklinikum Frankfurt, Neonatologie, Frankfurt am Main, Germany
  • 2Universitätsklinikum Frankfurt, Kinderchirurgie, Frankfurt am Main, Germany
  • 3Universitätsklinikum Frankfurt, Neurologie, Frankfurt am Main, Germany

Einige Arbeiten zum Entwicklungsstatus der Patienten mit einer nekrotisierenden Enterokolitis (NEC) zeigten bisher ein signifikant schlechteres Outcome bei Patienten nach chirurgischer Intervention.

Das Ziel unserer Arbeit war ein retrospektiver Vergleich des Entwicklungsstatus im Alter von 2 Jahren bei NEC Patienten mit und ohne Operation.

Patienten mit Hirnblutung > II°, Fehlbildung und chromosomen Anomalien wurden ausgeschlossen. Die konservative Therapie bestand aus Nahrungskarenz und Antibiotika. Operation erfolgte ab Stadium IIIa nach Bell durch Laparotomie mit primärer oder sekundärer Anastomose. Der Entwicklungsstatus wurde mittels Bayley Scales of Infant Development (2. Edition) erfasst. Scores zwischen 85 – 115 zeigen eine altersgerechte Entwicklung, 70 – 84 milde Entwicklungsverzögerung, 55 – 69 eine psychomotorische Retardierung.

29 Patienten wurden in diese Studie eingeschlossen. Gruppe A bestand aus 19 Patienten (23. – 38. SSW) nach Operation. Das mediane Geburtsgewicht betrug 880 g. Gruppe B bestand aus 10 Patienten (27. – 32. SSW) nach konservativer NEC-Therapie, medianes Geburtsgewicht lag bei 1152 g. Medianer Score der motorischen Entwicklung in der Gruppe A lag bei 92 (50 bis 132). In der Gruppe B lag der Median bei 107 (88 bis 128). Der Median der mentalen Entwicklung in der Gruppe A lag bei 87 (50 bis 126). Gruppe B zeigte einen Median von 100 (74 bis 112).

Diese Daten zeigen, dass die Patienten, die eine chirurgische Intervention brauchten insgesamt in ihrem neurologischen Entwicklungsstatus schlechter abschneiden im Vergleich zu denen ohne Operation. Interessanterweise befinden sich diese Patienten im Durchschnitt in ihrer motorischen und mentalen Entwicklung im Bereich dessen, was als normal bezeichnet wird (85 – 115). Zweifellos tragen die heutigen neonatologischen und chirurgischen Standards zu einem akzeptablen Outcome bei. Weitere Studien sind dennoch notwendig um solche Patienten in einem multizentrischen Setting mit großen Fallzahlen zu evaluieren.