Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po08_3
DOI: 10.1055/s-0033-1361435

Screeningparameter der Präeklampsie: Korrelation zwischen Angiogenesefaktoren sFlt-1/PlGF und Galaktinwerten im mütterlichen Serum

A Eckart 1, P Meint 1, R Prager 1, SM Blois 2, B Seelbach-Göbel 1
  • 1Universität Regensburg, Gynäkologie/Geburtshilfe St. Hedwig, Regensburg, Germany
  • 2Charité – Universitätsmedizin Berlin, Innere Medizin und Dermatologie, Berlin, Germany

Ziel: Der Quotient der Angiogenesefaktoren sFlt-1/PlGF im Serum der Schwangeren spielt eine entscheidende Rolle bei der Pathogenese und der Prädiktion einer Präeklampsie. Durch tierexperimentelle Studien wurde auch für Galaktine eine Rolle bei Schwangerschaftskomplikationen gefunden. Ein Mangel daran führt wohl durch Veränderung der Immunmodulation im Mausmodell zum Abort. Bei der Präeklampsie wurde eine Downregulation der Gal-1 Werte festgestellt. Wir gingen der Frage nach ob zwischen Angiogenesefaktoren und Galaktinen bei schwangeren Frauen eine Korrelation besteht.

Methodik: In dieser Studie wurden bei 60 Patientinnen (34. – 40. SSW), die sich bei Verdacht auf PE in unserer Klinik vorstellten, sFlt-1/PlGF sowie Gal-1 im peripheren Blut bestimmt. Bei einem Teil der Patientinnen bestätigte sich die Verdachtsdiagnose PE.

Die Werte für SFlt-1/PlGF wurden den Gal-1 Werten gegenübergestellt und auf Schwangerenkollektive mit und ohne Präeklampsie bezogen

Ergebnis: Im Normalkollektiv korrelierten die Gal-1 Werte signifikant mit dem Quotienten sFLT-1/PLGF (p = 0,002). Diese Korrelation zeigte sich in der Gruppe der an Präeklampsie erkrankten Schwangeren nicht.

Schlussfolgerung: Neben den Angiogenesefaktoren scheint auch eine Veränderung der Immunantwort ursächlich für die Präeklampsie zu sein. Erstmals konnte eine Korrelation zwischen Gal-1 und dem Quotienten sFLT-1/PLGF im Normalkollektiv gezeigt werden, welche sich im Präeklampsiekollektiv nicht nachweisen ließ. Die Bedeutung dieses Ergebnisses für die Pathogenese der Erkrankung muss noch geklärt werden.