Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po08_1
DOI: 10.1055/s-0033-1361433

Effekt einer extrakorporalen sFlt-1-Apherese auf die maternale Nierenfunktion bei Präeklampsie

K Rothe 1, W Schaarschmidt 1, R Thadhani 2, H Stepan 1, T Lindner 3
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Universitätsklinikum Leipzig, Geburtsmedizin, Leipzig, Germany
  • 2Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School, Division of Nephrology, Boston, United States
  • 3Universitätsklinikum Leipzig, Sektion für Nephrologie, Leipzig, Germany

Einleitung: Eine Dysbalance zwischen angiogenen (placental growth factor = PlGF) und anti-angiogenen Faktoren (soluble fms-like tyrosine kinase 1 = sFlt1) ist heute als entscheidender pathogenetischer Faktor für die Entstehung der Präeklampsie (PE) akzeptiert. Eine extrakorporale sFlt-1-Apherese ist eine innovative Methode, durch serielle Reduktion der maternalen sFlt-1-Konzentration die Schwangerschaft zu stabilisieren. Ziel dieser Untersuchung ist zu analysieren, wie eine Abnahme der sFlt-1-Konzentration die nichtspezifische Proteinurie beeinflusst.

Material und Methoden: Wir untersuchten die Veränderung einzelner Proteine im Urin (Albumin, IgG, alpha1-Mikroglobulin) während einer extrakorporalen sFlt-1 Apherese einer 30-jährigen Patientin mit Präeklampsie in der 26. SSW. Dabei erfolgten Messungen der Albumin/-, IgG/- und alpha1-Mikroglobulin/Kreatinin Ratio zunächst halbstündlich nach Beginn der Apherese sowie nach 4,24 und 48 Stunden.

Ergebnisse: Nach Start der Apherese kommt es zu einem signifikanten Abfall der Makromoleküle Albumin und IgG bis circa 2 Stunden nach Therapiebeginn. Die Reduktion der Mikromoleküle (alpha1-Mikroglobulin) erfolgt etwas verzögert nach anfänglicher leichter Steigerung. Im Verlauf steigen alle Proteine auf ihre ursprüngliche Konzentration an.

Schlussfolgerung: Mit dem Auftreten einer Präeklampsie geht eine nichtspezifische Proteinurie einher, das heißt eine Veränderung der Makro- sowie Mikroglobuline im Urin. Die extrakorporale sFlt-1-Apherese führt zu einer Reduktion der maternalen sFlt-1-Konzentration und parallel zu einem Abfall der Gesamtproteinkonzentration im Urin. Dabei kommt es zu einem Abfall von groß- und kleinmolekularen Proteinen, das heißt eine Reduktion unabhängig von Größen- und Ladungsselektivität.