Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po07_6
DOI: 10.1055/s-0033-1361431

Bedeutung der Veränderung CMV-reaktiver Effektorzellen der zellvermittelten Immunantwort im Verlauf der Schwangerschaft

EE Reuschel 1, L Deml 2, B Seelbach-Göbel 1
  • 1Klinik St. Hedwig, Lehrstuhl für Geburtshilfe und Gynäkologie der Universität Regensburg, Regensburg, Germany
  • 2Lophius Biosciences GmbH, Regensburg, Germany

Fragestellung: Im Verlauf der Schwangerschaft ändert sich die T-Zell-Antwort gegen virale, bakterielle oder protozoale Infektionen. Eine transiente Immunsuppression mit einer reduzierten Zahl und Funktionalität spez. T-Zellen ist zu beobachten. Ziel unserer Untersuchungen ist es, durch das Monitoring der Beeinträchtigung der Funktionalität CMV-reaktiver Effektorzellen der zellvermittelten Immunität (CMI) den individuellen Grad der Immunsuppression im Verlauf einer Schwangerschaft mit und ohne Betamethason- (RDS-Prophylaxe) und Indometacin- („Off-Label-use-Tokolyse“) Gabe zu messen, sowie akute, reaktivierte oder persistierende CMV-Infektionen nachzuweisen. Auch soll überprüft werden, ob seronegative Schwangere CMV-reaktive IE-1 spez. T-Zellen besitzen und in wie weit sich deren Frequenz im zeitlichen Verlauf verändert.

Methodik: Das Monitoring des Netzwerks CMV-reaktiver Effektorzellen der CMI erfolgt unter Einsatz immundominanter aktivierter Proteine und des sensitiven IFN-γ-ELISpot-Verfahrens (T-Track CMV-Kit, Lophius Biosciences GmbH). Untersucht wird mütterliches Blut bezüglich des CMV-Serostatus und CMV-reaktiver Effektorzellen in allen drei Trimenons der Schwangerschaft, bzw. vor Betamethason- und Indometacin-Gabe, nach drei Tagen und postpartal. Zusätzlich wird bei der Geburt Nabelschnurblut aus der Plazenta gewonnen und ebenfalls untersucht.

Ergebnisse: Die ersten Auswertungen zeigen, dass die meisten CMV-seropositiven Schwangeren auch funktionelle T-Zellantworten gegen CMV besitzen. Ausnahmefälle werden genauer untersucht und engmaschiger kontrolliert. CMV-Seronegative zeigen keine CMV-spezifische CMI. Erste Verläufe und Korrelationen zur Klinik werden präsentiert.

Schlussfolgerung: Durch unsere Untersuchungen soll die Korrelation zwischen Immunsuppression und vertikaler CM-Virustransmission, sowie eine etwaige Beeinträchtigung der Funktionalität des angeborenen bzw. erworbenen Immunsystems durch die Gabe von Betamethason und Indometacin evaluiert werden.