Acne inversa in der Schwangerschaft. Ein Fallbericht

Ziel: Die Acne inversa (AI) ist selten und tritt meist das erste Mal zwischen dem 20. und 30 Lebensjahr mit vereinzelten Abszedierungen auf. Zur Diagnosestellung vergehen oft Jahre. Wir stellen einen Fall vor, wo diese Diagnose bei rascher Progredienz der Erkrankung in der Schwangerschaft gestellt wurde (SS).

Methodik, Case Report und Diskussion: Eine 38-jährige I Gravida in der 35. SSW wird mit einer ausgedehnten AI Stadium III stationär aufgenommen. Sonographisch findet sich keine Abszedierung. In der SS kommt eine operative Resektion zunächst nicht in Frage. Es wird initial eine Antibiose mit Ampicillin/Sulbactam i.v. durchgeführt. Bei Progress wird diese auf Clindamycin umgesetzt, hierunter ein stabiler Befund. Die Pat. wird in der 37 + 0 SSW per Sectio entbunden um die Erweiterung der Antibiose auf Clindamycin und Rifampicin anzuschließen. Die Gesamtdauer der Therapie beträgt zehn Wochen. Die im Anschluss durchzuführende Resektion erfolgt als weite Exzision unter vollständiger Mitnahme des veränderten Gewebes, einer Darstellung der Fisteln und Resektion mit dem Laser. Der entstehende Defekt wird primär nicht verschlossen sondern sekundär plastisch gedeckt.

Ergebnis und Schlussfolgerung: Die Therapie mit Clindamycin und Rifampicin führt in 25% zur Remission. Bei der Operation gilt es den gesamten Befund zu entfernen, Fistelgänge und Narbenzüge im Randbereich wurden intraoperativ dargestellt und reseziert. Auf einen primären Wundverschluss wurde verzichtet, da hier bei 70% der Fälle Rezidive auftreten. Nach entsprechender Konditionierung des Wundbereiches ist dann in diesem Bereich eine plastische Deckung, bevorzugt mit Spalthaut, möglich. In der SS sind die konservativen therapeutischen Möglichkeiten begrenzt, da effektive Antibiotika, Hormontherapie und Immunmodulatoren nicht zulässig sind. Eine chirurgische Therapie ist in der SS möglich, eine sekundäre Wundheilung ist unumgänglich, was in der SS und um die Entbindung sehr schwierig ist.