Ziel: Bei Schwangeren ab 40/0 – 41/6 SSW spricht man von Terminüberschreitung. Ab 40/0
SSW steigt die perinatale Morbidität und Mortalität, sowie die mütterliche Morbidität,
was mit einer engmaschigeren Überwachung ab ET einhergeht. Bei Auffälligkeiten wird
die medikamentöse Geburtseinleitung empfohlen. Aus maternalen oder fetalen Gründen
kann die Geburtseinleitung auch vor 40/0 SSW erfolgen. Ziel dieser Studie ist, prospektiv
durch die Messung der Zervix uteri mittels Elastografie die Geburtsdauer zu ermitteln.
Methodik: 102 Patientinnen wurden prospektiv im mittleren Alter von 32 Jahren (15 – 44 Jahren)
vor Geburtseinleitung untersucht. Alle Frauen erhielten einen transvaginalen Ultraschall
mit 9 MHz (HI VISION Preirus, Hitachi-Medical-System, Wiesbaden). Neben einer Zervixlängenmessung
erfolgte im Dualmodus eine farbcodierte Überlagerung der Zervix zur Darstellung der
real-time Elastografie. Der prozentuale Anteil des elastischen Farbspektrums an der
Gesamtfläche der eingezeichneten ROI (region of interest) wurde neben dem prozentualen
Blauanteil per Histiogramm (256 Werte der Matrix) bestimmt. Diese Befunde wurden mit
der Zervixlänge und Geburtsdauer korreliert (Anova Analyse, Pearson-Test).
Ergebnis: Zum Zeitpunkt der Einleitung waren die Schwangeren im Durchschnitt in 40/1 SSW (34
– 42SSW). Die mittlere Zervixlänge betrug 25 mm (3,1 – 56 mm). Es zeigte sich eine
signifikante Korrelation zwischen dem Mittelwert des Histiogramms (p = 0,027, r =
0,219) in der Elastografie und der Geburtsdauer. Der prozentuale Blauanteil (nicht
dehnbares Gewebe) korrelierte nicht mit der Geburtsdauer. Typischerweise beschleunigt
Multiparität die Geburtsdauer (p < 0,05). Die Zervixlängenmessung korreliert signifikant
mit dem Bishop-Score (p = 0,05, r = 0,278).
Schlussfolgerung: Die einmalige Untersuchung vor Geburtseinleitung ist praktikabel und einfach umzusetzen.
Aus den bisherigen Auswertungen kann man ableiten, dass die Geburtsdauer von der Gewebeelastizität
der Zervix abhängig ist.