Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po05_2
DOI: 10.1055/s-0033-1361412

Wertigkeit der Interleukin-6-Konzentration (IL-6) im Scheidensekret bei der Einschätzung des Frühgeburtsrisikos bei symptomatischen Patientinnen mit vorzeitigen Wehen oder vorzeitiger Zervixreifung

A Weichert 1, D Schmiedel 1, KD Kalache 1, E von Tucher 1, A Thomas 1
  • 1Klinik für Geburtsmedizin, Charité Universitätsmedizin, Campus Charité Mitte, Berlin, Germany

Fragestellung: Zur Einschätzung des Risikos der Frühgeburtlichkeit ist die sonographische Zervixlängenbestimmung ein etabliertes Verfahren. Bei vorzeitiger Zervixreifung und Verkürzung der Zervix auf < 15 mm vor der 34+0 SSW kommt es signifikant häufiger zum Auftreten einer Frühgeburt. Die Zervixlängenmessung als alleiniger Parameter ist nur bedingt aussagefähig: Laut Tsoi et al (Ultrasound Obstet Gynec 2006; 27: 368 – 372) kommt es in nur 51% der Fälle mit einer Zervixreifung < 15 mm zu einer Entbindung innerhalb der nächsten 7 Tage.

Methodik: In dieser prospektiven Kohortenstudie soll das relative Risiko für eine Frühgeburt ≤34+ 0 SSW in Abhängigkeit von IL-6 Test und sonographischer Zervixlängenmessung bestimmt werden. Das IL-6 wird im Vaginalabstrich nachgewiesen.

Ergebnis: Studienhypothese:

Es besteht eine Korrelation zwischen Frühgeburtsrisiko und IL 6 Konzentration im Scheidensekret unabhängig von der sonographischen Zervixlängenmessung.

Schlussfolgerung: Die IL-6-Konzentration im Scheidensekret könnte neben der Messung der Zervixlänge zusätzliche Informationen zur Risikoeinschätzung liefern und damit die Therapieentscheidung bzw. Management von Schwangeren, die von einer Frühgeburt bedroht sind beeinflussen.