Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po05_1
DOI: 10.1055/s-0033-1361411

Verbesserung von Qualitätsstandards nach der Zertifizierung eines Perinatalzentrums Level I – Neue Aspekte nach erstem Audit

T Ernst 1, AK Kämpf 1, J Lange 1, MM Raich 1, D Rebhan 1, S Grüßner 1, F Louwen 1
  • 1Universitätsfrauenklinik, Frankfurt, Germany

Einführung: Die Zertifizierung der Perinatalzentren Level I erlaubt neben der Kontrolle von Qualitätsstandards eine höchst mögliche Sicherheit in der Betreuung von Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unterhalb 1.500 Gramm und anderer Hochrisikogeborener. Welche Erkenntnisse und neue Ziele zeigen sich nach dem ersten Auditjahr am Uniklinikum Frankfurt/Main?

Methodik: Neben der Expertise der behandelnden Ärzte, Hebammen und Kinderintensivkrankenschwestern hat sich gezeigt, dass die unmittelbare räumliche Nähe der Neugeborenenintensivstation zum Kreißsaal als Geburtsort der Frühchen von entscheidender Bedeutung ist.

Von den spezialisierten Zentren profitieren besonders früh geborene Kinder, Neugeborene mit angeborenen Erkrankungen und Fehlbildungen und auch in der Schwangerschaft erkrankte Mütter. Vor diesem Hintergrund erfolgte die Gründung eines Zentrums für Kinder mit angeborenen Fehlbildungen. Des weiteren ist das Frankfurter Universitätsklinikum eines der größten Schwerpunktzentren für die optimale interdisziplinäre Betreuung von HIV positiven Schwangeren und ihrer gefährdeten Kinder in Deutschland. Neue Ziele zur Qualitätssteigerung nach dem ersten Jahr ergeben sich durch die Fortentwicklung von speziellen Trainingsprogrammen für Risikosituationen, Etablierung eines Risk – und Schadensmanagements [CIRS], Reduktion nosokomialer Infektionen durch zusätzliche Eins-zu-Eins Pflege Frühgeborener, Zentralisierung der Frühgeburten in der Region sowie die Weiterentwicklung einer vernetzten regionalen Zusammenarbeit.

Schlussfolgerung: Mit der Etablierung eines zertifizierten Perinatalzentrums Level I schaffen die Kliniken eine neue Struktur- und Prozessqualität und steigern damit das Vertrauen in eine Versorgung vor allem der Hochrisikoschwangerschaften auf bestmöglichem Niveau.

Das regelmäßige jährliche Audit verpflichtet die Kliniken zur Evaluation der Standards sowie zur Weiterentwicklung.