Z Geburtshilfe Neonatol 2013; 217 - Po04_7
DOI: 10.1055/s-0033-1361409

Korrelation prä- und postnataler Befunde in einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung

L Neumann 1, S Hentschen 2, J Hoyer-Schuschke 3, A Köhn 3, A Rißmann 3
  • 1Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Johanniter-Krankenhaus Genthin-Stendal, Stendal, Germany
  • 2Klinik für Frauenheilkunde, HELIOS Kliniken Schwerin, Schwerin, Germany
  • 3Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg, Germany

Einleitung: Die umfangreiche Anwendung der pränatalen Sonografie sollte Anlass zur Frage nach der Qualität der Methode sein, dabei stellt sich die Validierung der Routinediagnostik in einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung als Herausforderung dar. Ziel ist die Gegenüberstellung in pränataler Sonografie (US) festgestellter Fehlbildungen (FB) mit postnatalen Diagnosen.

Methodik: Retrospektiv wurden die Daten zu 3.057 Schwangerschaften (Jahre 2005 – 2010) einer geburtshilflichen Klinik (DEGUM II) ausgewertet. In 562 Fällen war ein pathologischer pränataler Ultraschallbefund mit Softmarker (SM) und/oder pränataler FB nachweisbar. Es erfüllten 234 Fälle die Einschlusskriterien der neun Diagnosegruppen. Eine Auswertung mit Vergleich des US und postnataler Befunde sowie die Ermittlung der falsch positiven oder negativen Diagnosen erfolgte. Weiterhin wurden epidemiologische Auffälligkeiten betrachtet.

Ergebnis: Die pränatal festgestellten FB konnten in 85% der Fälle postnatal bestätigt werden, bei 15% bestand keine Übereinstimmung der Diagnosen. Bei 42% der Feten wurde im US eine relevante Anomalie gesehen, wobei der größte Anteil FB des Herz- und Kreislaufsystems waren. In 58% fielen nur ein oder mehrere SM auf, 28% hatten FB und SM. Insgesamt am Frühesten wurden FB des Herzens und des Gastrointestinaltraktes erkannt, FB der Atemwege erst bei fortgeschrittener Schwangerschaft. Das durchschnittliche Alter der Mütter betrug 28,5 Jahre (Range: 14 bis 43 Jahre), 17,4% der Frauen waren 35 Jahre oder älter. Der mittlere BMI betrug 30,3. Möglichkeiten und Grenzen des US für die einzelnen Diagnosegruppen werden in unserem Patientengut aufgezeigt.

Schlussfolgerung: Der pränatale Ultraschall liefert wichtige prognostische Informationen, um den optimalen Geburtsmodus für ein bestmögliches Outcome zu bestimmen. Er sollte aber auch unter dem Bewusstsein der Grenzen der Methode stattfinden. Die diagnostische Sicherheit ist unterschiedlich und abhängig von der Fehlbildung.